Ping-Anrufe

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Ping-Anrufe

Lockanrufe mit teuren Rückrufnummern – eine weitverbreitete Betrugsmasche im Netz

Was sind Ping-Anrufe?

Ping-Anrufe sind eine Form von Telefonbetrug, bei der Betrüger kurze Anrufe tätigen, die sofort wieder abgebrochen werden – meist nach nur einem Klingeln. Ziel ist es, die angerufene Person zum Rückruf zu verleiten. Dabei wird absichtlich eine teure Sonderrufnummer genutzt, durch deren Rückruf hohe Kosten entstehen. Diese Masche wird auch als „Wangiri-Betrug“ bezeichnet und betrifft sowohl Mobil- als auch Festnetztelefone. Obwohl Ping-Anrufe technisch außerhalb des Internets stattfinden, hängen sie eng mit Betrugsmaschen im Netz zusammen, da ähnliche Methoden über WhatsApp, SMS oder Messenger-Dienste verbreitet werden.

Merkmale / Typische Formen

  • Unbekannter oder internationaler Anruf mit nur einem Klingelzeichen
  • Rückrufnummer beginnt häufig mit +216, +221, +252 oder ähnlichen Vorwahlen
  • Automatische Bandansagen oder lange Warteschleifen beim Rückruf
  • Hohe Verbindungskosten pro Minute durch Mehrwertdienste
  • Teilweise Kombination mit Phishing- oder Fake-Support-Anrufen

Psychologische Mechanismen

  • Neugier („Wer hat da angerufen?“)
  • Verunsicherung („Vielleicht war es wichtig oder ein Notfall?“)
  • Zeitdruck oder Angst, etwas zu verpassen

Beispiele aus der Praxis

  • Nutzer:innen erhalten einen Anruf von einer unbekannten +221-Nummer, der nach einem Klingeln endet. Beim Rückruf läuft eine kostenpflichtige Bandansage.
  • Über WhatsApp wird eine internationale Nummer angezeigt, die versucht, den Eindruck eines verpassten Videoanrufs zu erwecken.
  • In Telegram-Gruppen wird zur Teilnahme an vermeintlichen Gewinnspielen über teure Rufnummern aufgerufen.
  • Eine SMS mit dem Text „Rufen Sie dringend zurück – Ihr Paket wartet!“ führt zu einer Abzocknummer.
  • Auf Facebook kursieren Beiträge mit Rückrufaufforderungen an bestimmte Nummern, mit versteckten Gebühren.

Folgen / Auswirkungen

  • Unerwartet hohe Telefonrechnungen
  • Abzocke durch kostenpflichtige Warteschleifen oder Bandansagen
  • Psychische Belastung durch Unsicherheit oder Angst
  • Verunsicherung im Umgang mit echten verpassten Anrufen
  • Potenzieller Missbrauch persönlicher Daten bei weiterer Interaktion

Schutz & Empfehlungen

  • Niemals unbekannte internationale Nummern zurückrufen
  • Rückwärtssuche bei verpassten Anrufen nutzen
  • Drittanbietersperre beim Mobilfunkanbieter aktivieren
  • Warnungen durch Mimikama oder andere Faktenchecker verfolgen
  • Nummern blockieren, die auffällig oft kurz anklingeln
  • Telefonnummern nicht leichtfertig in Online-Formulare eingeben

Häufige Irrtümer / Missverständnisse

  • „Ein verpasster Anruf kann nicht gefährlich sein.“ – Falsch: Rückrufe auf betrügerische Nummern können hohe Kosten verursachen.
  • „Nummern mit Vorwahl +49 sind immer sicher.“ – Falsch: Auch inländische Nummern können manipuliert oder gefälscht sein.

Siehe auch: Häufige Missverständnisse rund um Falschmeldungen

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