Quellenverfälschung
Quellenverfälschung
Manipulierte Belege, gefälschte Screenshots, aus dem Kontext gerissene Zitate
Was ist Quellenverfälschung?
Quellenverfälschung bezeichnet die absichtliche oder fahrlässige Manipulation von Informationen aus ursprünglichen Quellen. Ziel ist es, Aussagen zu verzerren, falsche Belege zu schaffen oder Personen und Organisationen zu diskreditieren. In sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram, Telegram oder TikTok verbreiten sich solche manipulierten Inhalte besonders schnell. Sie täuschen Nutzer:innen durch scheinbar glaubwürdige Belege und untergraben das Vertrauen in echte Informationen. Quellenverfälschung ist eine häufige Technik im Kontext von Desinformation, Meinungsmache und Fake News.
Merkmale / Typische Formen
- Zitate aus dem Kontext reißen: Einzelne Sätze werden isoliert dargestellt und dadurch sinnentstellt.
- Teilaussagen oder gekürzte Überschriften: Inhalte werden selektiv wiedergegeben, was die Aussage verfälscht.
- Gefälschte Screenshots: Nachgemachte Beiträge oder Artikel imitieren echte Medieninhalte.
- Falsch zugewiesene Quellen: Aussagen werden erfundenen oder unbeteiligten Personen zugeschrieben.
Beispiele aus der Praxis
- Ein Satz eines Politikers wird ohne Kontext auf Telegram geteilt, sodass er eine ganz andere Bedeutung bekommt.
- Auf Facebook kursiert ein Bild eines angeblichen Tagesschau-Artikels – dieser wurde jedoch nie veröffentlicht.
- Eine Grafik behauptet, eine Universität habe eine bestimmte These bestätigt – doch weder Quelle noch Studie existieren.
- In WhatsApp-Gruppen werden manipulierte Tweets bekannter Journalist:innen verbreitet, um Stimmung zu machen.
Folgen / Auswirkungen
- Vertrauensverlust in Medien, Institutionen und dem öffentlichen Informationssystem
- Verbreitung von Desinformation auf Basis scheinbar glaubwürdiger Belege
- Rufschädigung von Personen durch manipulierte Zitate oder Screenshots
- Gesellschaftliche Polarisierung durch gezielte Meinungsmache
Schutz & Empfehlungen
- Originalquellen aufsuchen und Inhalte im Gesamtzusammenhang prüfen
- Zitate im Kontext lesen – nicht nur Schlagworte oder Überschriften
- Screenshots, Aussagen und Studien gegen recherchieren (z. B. über Google, Wayback Machine)
- Inhalte melden, wenn sie erkennbar manipuliert oder gefälscht sind
- Faktenchecks bei Mimikama oder anderen Faktencheckern nutzen
Häufige Irrtümer / Missverständnisse
- „Aber die Quelle wurde ja genannt!“: Eine Namensnennung reicht nicht – entscheidend ist, ob korrekt zitiert wurde.
- „Sieht echt aus, also ist es echt“: Gefälschte Screenshots oder Logos sind oft täuschend echt.
- „Nur absichtliche Fälschung zählt“: Auch unvollständige oder selektive Darstellung kann irreführend sein.
Siehe auch: Häufige Missverständnisse rund um Falschmeldungen