Rhetorische Tricks in Fake News

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Rhetorische Tricks in Fake News – Wie Sprache zur Täuschung eingesetzt wird

Sprachliche Manipulation in Desinformation, Fakes und Verschwörungsnarrativen

Was ist Rhetorische Tricks in Fake News – Wie Sprache zur Täuschung eingesetzt wird?

Rhetorische Tricks in Fake News sind sprachliche Mittel, mit denen gezielt Emotionen geweckt, Meinungen beeinflusst oder falsche Zusammenhänge suggeriert werden. Dabei wirken die Inhalte nicht primär über belegte Fakten, sondern über die Art der Darstellung. Betroffen sind vor allem Nutzer:innen sozialer Netzwerke wie Facebook, Telegram oder TikTok, die in ihren Feeds auf scheinbar überzeugende Beiträge stoßen. Diese Art der Sprachmanipulation spielt eine zentrale Rolle bei der Verbreitung von Desinformation, Verschwörungsmythen und digitalen Betrugsmaschen. Rhetorik ist dabei nicht grundsätzlich negativ – wird sie jedoch gezielt zur Täuschung eingesetzt, ist besondere Vorsicht geboten.

Merkmale / Typische Formen

Typische rhetorische Mittel in Fake News sind:

  • Suggestivfragen: Scheinbar harmlose Fragen, die Zweifel säen („Was verschweigt man uns wirklich?“)
  • Emotionalisierung: Verwendung aufgeladener Begriffe wie „skandalös“, „Angriff“, „verräterisch“
  • Scheinbare Faktenfülle: Viele Zahlen oder angebliche Studien ohne Quellenangabe
  • Feindbildrhetorik: Schwarz-Weiß-Muster wie „die da oben“ oder „Systempresse“
  • Falsche Dichotomien: Künstliche Lagerbildung („Entweder für uns oder gegen uns“)
  • Anekdotische Beweise: Einzelfälle als angebliche Belege für allgemeine Wahrheiten
  • Ironie und Spott: Lächerlichmachen von Kritik oder Faktenchecks

Beispiele aus der Praxis

  • In Telegram-Kanälen wird gefragt: „Warum sterben plötzlich so viele Geimpfte?“ – ohne Belege, aber mit Angstwirkung.
  • Bei Facebook kursiert ein Sharepic mit Text: „So sieht unsere Zukunft aus!“ – kombiniert mit einem Schockbild.
  • In TikTok-Clips werden Wahlergebnisse als „unlogisch“ bezeichnet, ohne Belege, aber mit suggestiver Tonlage.
  • Auf WhatsApp wird ein angeblicher Erlebnisbericht („Meine Nachbarin...“) verbreitet, um Impfgefahren zu behaupten.
  • In Kommentaren wird Mimikama ironisch als „die Faktenchecker von der Regierung“ verspottet – um deren Arbeit abzuwerten.

Folgen / Auswirkungen

  • Manipulation der Wahrnehmung: Emotionen überlagern Fakten – Meinungen werden beeinflusst.
  • Verstärkung von Desinformation: Sprachlich überzeugende Falschinformationen wirken glaubwürdiger.
  • Abwertung kritischer Stimmen: Wer widerspricht, wird lächerlich gemacht oder ausgegrenzt.
  • Gesellschaftliche Polarisierung: Rhetorik schafft Lager – Diskussionen werden erschwert.

Schutz & Empfehlungen

  • Quellen und Begriffe kritisch prüfen: Wird sachlich argumentiert oder emotionalisiert?
  • Rhetorische Fragen erkennen und einordnen – was wird suggeriert?
  • Nicht von aufwendiger Sprache oder scheinlogischen Argumenten blenden lassen.
  • Faktenchecks durch Portale wie Mimikama oder andere Faktenchecker nutzen.
  • In Diskussionen sachlich bleiben und nicht auf Spott oder Provokationen eingehen.

Häufige Irrtümer / Missverständnisse

  • „Klingt logisch – also stimmt’s“: Sprachliche Logik ersetzt keine geprüften Belege.
  • „Die reden ja nur Klartext“: Was als „ehrlich“ erscheint, kann verkürzt oder manipulativ sein.
  • „Ich verlasse mich auf mein Bauchgefühl“: Emotionale Sprache zielt genau darauf ab – kritisch nachdenken ist wichtig.

Siehe auch: Häufige Missverständnisse rund um Falschmeldungen

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