Schufa

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Schufa – Was dein Score mit dem Internet zu tun hat

Bonität, Datenverarbeitung, Irrtümer und Schutzmaßnahmen rund um die Schufa im digitalen Alltag

Was ist Schufa – Was dein Score mit dem Internet zu tun hat?

Die Schufa (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) ist eine privatwirtschaftliche Auskunftei, die Informationen über das Zahlungsverhalten von Verbraucher:innen sammelt. Daraus berechnet sie einen sogenannten Score-Wert, der Rückschlüsse auf die Kreditwürdigkeit erlaubt. Diese Daten beeinflussen alltägliche Entscheidungen wie Kreditvergaben, Mietverträge oder Kaufoptionen in Online-Shops. Besonders im Internet kursieren viele Halbwahrheiten und Mythen zur Schufa – von angeblichen „Geheimverfahren“ bis hin zu der Behauptung, dass jede Abfrage den Score verschlechtere. Solche Falschinformationen können Nutzer:innen verunsichern und führen zu Misstrauen gegenüber digitalen Diensten. Umso wichtiger ist es, Fakten von Gerüchten zu trennen und sich aktiv zu informieren.

Merkmale / Typische Formen

  • Scoring-Verfahren: Aus Daten zu Krediten, Zahlungsausfällen, Konten etc. wird ein Wahrscheinlichkeitswert zur Zahlungsfähigkeit berechnet.
  • Vertragsrelevante Abfragen: Banken, Online-Shops oder Vermieter:innen holen bei Vertragsabschlüssen oft eine Schufa-Auskunft ein.
  • Selbstauskunft: Verbraucher:innen können einmal pro Jahr kostenlos ihre gespeicherten Daten einsehen.
  • Datenpflege: Veraltete oder falsche Informationen können den Score negativ beeinflussen.
  • Digitale Mythen: Im Netz verbreiten sich viele falsche Aussagen über Schufa-Mechanismen und Scoring.

Beispiele aus der Praxis

  • Ein Versandhändler lehnt den Kauf auf Rechnung ab, da der automatisierte Schufa-Check eine zu geringe Bonität ergibt.
  • Bei einer Kreditanfrage taucht ein veralteter negativer Eintrag auf, der eigentlich längst erledigt ist – erst die Selbstauskunft macht das sichtbar.
  • In Telegram-Gruppen wird behauptet, dass jede Anfrage bei der Schufa den Score verschlechtere – ohne zu erklären, dass es zwischen Konditions- und Kreditanfragen Unterschiede gibt.
  • In Facebook-Beiträgen wird die Schufa fälschlich als staatliche Behörde dargestellt, obwohl es sich um ein privatwirtschaftliches Unternehmen handelt.
  • Nutzer:innen erhalten Phishing-Mails mit angeblichen Schufa-Warnungen, um sensible Daten abzugreifen.

Folgen / Auswirkungen

  • Vertragsverweigerung: Schlechter Score kann zur Ablehnung von Krediten, Mietverträgen oder Online-Bestellungen führen.
  • Fehleinschätzungen: Falsche oder veraltete Einträge können das Bild der eigenen Bonität verzerren.
  • Verunsicherung: Durch Falschinformationen im Netz steigt die Unsicherheit im Umgang mit digitalen Finanzthemen.
  • Missbrauch durch Phishing: Betrüger:innen nutzen den Begriff „Schufa“ gezielt, um Vertrauen zu erschleichen und Daten abzugreifen.

Schutz & Empfehlungen

  • Einmal jährlich die kostenlose Schufa-Selbstauskunft über www.meineschufa.de anfordern und prüfen.
  • Bei fehlerhaften Einträgen direkt Berichtigung oder Löschung verlangen.
  • Den Unterschied zwischen Konditionsanfragen (neutral) und Kreditanfragen (wirken sich auf Score aus) kennen.
  • Keine unnötigen Kredit- oder Kontoanfragen bei unbekannten Anbietern stellen.
  • Faktenchecks durch vertrauenswürdige Portale wie Mimikama oder andere Faktenchecker nutzen.

Häufige Irrtümer / Missverständnisse

  • "Jede Anfrage bei der Schufa senkt den Score": Falsch – nur bestimmte Kreditanfragen sind relevant. Konditionsanfragen bleiben neutral.
  • "Die Schufa speichert mein Einkommen": Nein – es werden keine Gehaltsdaten, sondern nur kreditrelevante Informationen gespeichert.
  • "Ich darf meine Schufa-Daten nicht sehen": Doch – gesetzlich ist eine kostenlose Selbstauskunft einmal jährlich garantiert.

Siehe auch: Häufige Missverständnisse rund um Falschmeldungen

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