Screenshot
Screenshot
Beweismittel oder Manipulationsmittel? Nutzung und Risiken von Bildschirmaufnahmen im Netz
Was ist ein Screenshot?
Ein Screenshot ist ein digitales Abbild des aktuellen Bildschirminhalts eines Geräts, etwa eines Smartphones, Tablets oder Computers. Er wird genutzt, um Informationen festzuhalten, weiterzugeben oder zu dokumentieren. Im Kontext von Desinformation, Betrug oder Cybercrime kann ein Screenshot als Beweis dienen – oder selbst manipuliert sein und zur Irreführung beitragen. Besonders in sozialen Netzwerken wie Facebook, Telegram oder TikTok werden Screenshots häufig verwendet, um angebliche Aussagen oder Inhalte zu verbreiten, die in dieser Form nie stattgefunden haben.
Merkmale / Typische Formen
- Bildschirmfoto von Chats, Postings oder Webseiten
- Oft genutzt in Messenger-Apps wie WhatsApp oder sozialen Medien
- Kann leicht bearbeitet oder gefälscht werden
- Keine eingebauten Metadaten oder Herkunftsnachweise
- Wird oft aus dem Kontext gerissen oder verkürzt dargestellt
Technische Merkmale
- Erstellung über Tastenkombination, Screenshot-Tool oder Systemfunktion
- Meist im JPG oder PNG-Format gespeichert
- Keine Information über Zeitpunkt, Quelle oder Bearbeitung sichtbar
Beispiele aus der Praxis
- Ein gefälschter Screenshot zeigt einen angeblichen Tweet einer bekannten Person mit extremen Aussagen – der Tweet wurde nie veröffentlicht.
- In Telegram-Gruppen werden Chat-Screenshots verbreitet, um Verschwörungsnarrative zu belegen – ohne Kontext oder mit manipulierten Texten.
- Ein viraler Screenshot eines vermeintlichen Gewinnspiels auf Facebook suggeriert seriöse Herkunft, obwohl das Profil gefälscht ist.
- Auf Instagram kursiert ein Bild von angeblichen Polizei-Warnungen, das nur aus einem manipulierten Screenshot besteht.
- In Kettennachrichten bei WhatsApp wird mit Screenshots von fingierten Regierungsdokumenten Angst geschürt.
- Nutzer:innen können selbst Screenshots anfertigen, um potenzielle Beweise für verdächtige Inhalte oder Nachrichten zu sichern.
Folgen / Auswirkungen
- Verbreitung von Fake News durch scheinbar glaubwürdige Bildbeweise
- Vertrauensverlust in echte Inhalte und Plattformen
- Missbrauch als Mittel der digitalen Hetze oder Rufschädigung
- Erschwerte Aufklärung durch fehlende Kontextinformationen
Schutz & Empfehlungen
- Screenshots immer kritisch prüfen: Ist die Quelle bekannt? Gibt es Kontext?
- Auf Hinweise für Manipulation achten (z. B. Schriftart, Design, Datum)
- Originalbeiträge oder Links suchen, nicht nur auf Bilder vertrauen
- Faktenchecks durch Portale wie Mimikama oder andere Faktenchecker nutzen
- Bei Unsicherheit keine Weiterverbreitung – Verantwortung im digitalen Raum übernehmen
- Eigene Screenshots bei zweifelhaften Inhalten anfertigen, um Beweissicherung zu unterstützen
Häufige Irrtümer / Missverständnisse
- "Ein Screenshot ist ein Beweis." – Nur eingeschränkt: Ohne prüfbare Quelle ist ein Screenshot leicht manipulierbar.
- "Wenn es ein Bild ist, muss es echt sein." – Bilder können täuschen; immer auf Kontext und Authentizität achten.
Siehe auch: Häufige Missverständnisse rund um Falschmeldungen