Shitstorm
Shitstorm
Digitale Empörungswelle mit massiver negativer Resonanz in sozialen Medien
Was ist Shitstorm?
Ein Shitstorm beschreibt eine plötzliche, massive Welle negativer Reaktionen auf Beiträge oder Aussagen im Internet – insbesondere auf Plattformen wie Facebook, Twitter, Instagram oder YouTube. Nutzer:innen äußern dabei öffentlich Empörung, Kritik oder sogar Hass.
Auslöser sind meist kontroverse Aussagen, Fehlverhalten oder als skandalös empfundene Inhalte. Der Begriff wird häufig verwendet, wenn die Reaktionen sehr heftig, massenhaft und unkontrolliert auftreten – teils berechtigt, teils übertrieben oder inszeniert.
Shitstorms können Einzelpersonen, Unternehmen oder Institutionen betreffen und führen nicht selten zu Desinformationskampagnen oder digitalem Mobbing.
Merkmale / Typische Formen
- Massenhafte negative Kommentare, Posts oder Bewertungen
- Schnelle Verbreitung über soziale Netzwerke und Messenger wie WhatsApp oder Telegram
- Emotional aufgeladene Sprache, häufig mit Drohungen, Spott oder Boykottaufrufen
- Hashtag-Kampagnen oder koordinierte Aktionen
- Mischung aus echter Kritik, Trollverhalten und gezielter Desinformation
Beispiele aus der Praxis
- Ein:e Influencer:in äußert sich unbedacht zu einem sensiblen Thema – innerhalb kurzer Zeit folgen tausende kritische Kommentare auf Instagram.
- Ein Unternehmen postet einen missverständlichen Werbespot – auf Twitter wird ein Shitstorm ausgelöst, der zu einem öffentlichen Rückzieher führt.
- In Telegram-Kanälen wird gezielt zur „Empörung“ über ein politisches Statement mobilisiert – inklusive koordiniertem Angriff auf die Kommentarsektion.
Folgen / Auswirkungen
- Reputationsverlust für Einzelpersonen oder Marken
- Psychische Belastung und Rückzug aus sozialen Medien
- Wirtschaftlicher Schaden durch Boykott oder Werbekundenverlust
- Verstärkung von Polarisierung und digitalem Hass
- Gefahr von Fake News und Desinformation, wenn gezielte Falschbehauptungen verbreitet werden
Schutz & Empfehlungen
- Bei öffentlicher Kritik: sachlich und transparent reagieren – nicht emotional oder defensiv
- Kommentare und Diskussionen moderieren, um Eskalation zu verhindern
- Soziale Medien bewusst nutzen – nicht alles öffentlich posten
- Bei massiven Angriffen: professionelle Hilfe in Anspruch nehmen (z. B. Medienrecht, psychologische Beratung)
- Desinformation melden – z. B. bei Mimikama oder anderen Faktencheckern
Häufige Irrtümer / Missverständnisse
- „Ein Shitstorm zeigt, dass alle gegen mich sind.“ – Oft beteiligen sich nur kleine, aber laute Gruppen.
- „Nur Schuldige bekommen einen Shitstorm.“ – Auch Unschuldige oder Fehlinterpretationen können Auslöser sein.
- „Man muss sich immer sofort öffentlich rechtfertigen.“ – Überlegte Kommunikation ist oft wirkungsvoller.
Siehe auch: Häufige Missverständnisse rund um Falschmeldungen