Smishing

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Smishing

SMS als Werkzeug für Betrüger – Phishing per Kurznachricht, oft mobil verbreitet

Was ist Smishing?

Smishing ist eine spezielle Form von Phishing, bei der betrügerische SMS oder Nachrichten über Messenger-Dienste wie WhatsApp oder Telegram genutzt werden, um an persönliche Daten zu gelangen. Der Begriff setzt sich aus „SMS“ und „Phishing“ zusammen. Die Täter:innen geben sich als vertrauenswürdige Absender wie Paketdienste, Banken oder Behörden aus. Ziel ist es, durch täuschend echte Nachrichten Nutzer:innen zur Preisgabe sensibler Informationen oder zum Klick auf schädliche Links zu verleiten. Smishing ist besonders gefährlich, weil Smartphones ständig genutzt werden und viele Menschen spontan auf Nachrichten reagieren – oft ohne gründlich zu prüfen.

Merkmale / Typische Formen

Typische Varianten von Smishing sind:

  • SMS mit angeblichen Paketbenachrichtigungen („Ihr Paket konnte nicht zugestellt werden“)
  • Nachrichten vermeintlicher Banken mit Aufforderung zur Verifizierung von Kontodaten
  • Links zu gefälschten Webseiten oder Apps
  • Warnungen oder Gewinnspielversprechen über WhatsApp oder Telegram
  • Texte, die gezielt Dringlichkeit oder Angst erzeugen („letzte Mahnung“, „Konto gesperrt“)

Psychologische Mechanismen

  • Erzeugung von Stress durch angebliche Fristen oder Sperrungen
  • Nutzung vertrauenswürdiger Markennamen zur Manipulation
  • Ausnutzung von Neugier oder Belohnungserwartung

Beispiele aus der Praxis

  • Eine SMS von einem angeblichen Paketdienst mit Link zur Sendungsverfolgung – tatsächlich führt der Link zu einer Phishing-Seite, die persönliche Daten abfragt.
  • Eine Nachricht von einer vermeintlichen Bank, die wegen eines angeblichen Betrugsversuchs zur Eingabe von PIN und TAN auffordert.
  • Über WhatsApp verbreitete Nachricht mit dem Versprechen auf einen Gutschein, wenn man einen Link weiterleitet und persönliche Daten eingibt.
  • Eine gefälschte Nachricht mit Hinweis auf ein Software-Update, das zur Installation einer schädlichen App führt.

Folgen / Auswirkungen

  • Diebstahl persönlicher und finanzieller Daten
  • Verlust des Zugriffs auf Bankkonten oder Online-Dienste
  • Installation von Schadsoftware
  • Unerwartete Kosten durch Abo-Fallen oder kostenpflichtige Rufnummern
  • Vertrauensverlust in digitale Kommunikation

Schutz & Empfehlungen

  • Niemals auf Links aus verdächtigen SMS oder Messenger-Nachrichten klicken
  • Keine persönlichen Daten über SMS oder WhatsApp eingeben
  • Smartphone durch aktuelle Sicherheitssoftware und Systemupdates schützen
  • Verdächtige Nachrichten sofort löschen und beim Mobilfunkanbieter melden
  • Immer offizielle Webseiten manuell im Browser aufrufen
  • Faktenchecks durch seriöse Portale wie Mimikama oder andere Faktenchecker nutzen

Häufige Irrtümer / Missverständnisse

  • „Nur E-Mails sind gefährlich“ – Auch SMS und Messenger-Dienste sind häufige Einfallstore.
  • „Die Nummer sieht echt aus, also ist die Nachricht vertrauenswürdig“ – Absendernummern lassen sich leicht fälschen.
  • „Ich habe den Link nicht geöffnet, also ist nichts passiert“ – Schon das Antippen kann riskant sein, wenn das Gerät ungeschützt ist.

Siehe auch: Häufige Missverständnisse rund um Falschmeldungen

Weiterführende Links