Social Media
Social Media
Digitale Plattformen zur Vernetzung, Kommunikation und Informationsverbreitung – Chancen und Risiken im Netz.
Was ist Social Media?
Social Media bezeichnet digitale Plattformen und Netzwerke, auf denen Nutzer:innen Inhalte erstellen, teilen und miteinander interagieren können. Bekannte Beispiele sind Facebook, Instagram, TikTok, YouTube, Twitter (heute X), Snapchat und WhatsApp. Diese Plattformen ermöglichen den schnellen Austausch von Informationen, Bildern, Videos und Meinungen – sowohl öffentlich als auch privat. Social Media spielt eine zentrale Rolle bei der Meinungsbildung, Unterhaltung und politischen Mobilisierung. Gleichzeitig sind sie ein Nährboden für Fake News, Desinformation, Cybermobbing und Betrugsversuche. Die Verbreitung von Inhalten erfolgt oft ohne redaktionelle Kontrolle, was die Gefahr von Falschinformationen erhöht.
Merkmale / Typische Formen
Typisch für Social Media sind Nutzerbeteiligung, schnelle Interaktion, algorithmisch gesteuerte Sichtbarkeit und virale Verbreitung. Inhalte können in Form von Text, Bild, Video oder Livestreams auftreten. Ein wesentliches Merkmal ist die Echtzeitkommunikation: Kommentare, Likes oder Shares beeinflussen, wie weit und wie schnell sich Beiträge verbreiten.
Psychologische Mechanismen
Social Media nutzt psychologische Effekte wie Belohnung durch Likes, FOMO („Fear of Missing Out“) oder Gruppendruck, um Nutzer:innen zu längerer Verweildauer und Interaktion zu bewegen. Ein Beispiel: Ein manipulativer Post auf Instagram, der Angst vor einem erfundenen Produktverbot schürt, wird massenhaft geteilt – aus Sorge, etwas zu verpassen oder aus Gruppensolidarität.
Beispiele aus der Praxis
- 2020 verbreitete sich auf Facebook die Falschmeldung, dass 5G-Masten das Coronavirus auslösen würden. Diese Desinformation führte zu Vandalismus an Mobilfunkanlagen.
- 2021 kursierte auf TikTok der „Milk Crate Challenge“, bei dem Nutzer:innen riskante Kletteraktionen aufgestapelter Milchkisten filmten – mit zahlreichen Verletzungen.
- 2022 wurde auf WhatsApp eine gefälschte Nachricht über ein angebliches Kindesentführungsnetzwerk geteilt, was in Indien zu Lynchjustiz führte.
- 2023 nutzten Fake-Profile auf Instagram gefälschte Gewinnspiele, um Nutzer:innen zur Preisgabe persönlicher Daten zu bewegen.
- 2024 ging auf YouTube ein vermeintlich investigatives Video viral, das mit manipulierten Fakten Stimmung gegen Geflüchtete machte.
Folgen / Auswirkungen
- Verbreitung von Fake News und Desinformation
- Vertrauensverlust in Medien und Institutionen
- Psychische Belastung durch Vergleiche, Cybermobbing oder Suchtverhalten
- Wirtschaftliche Schäden durch Phishing oder Fake Shops
- Politische Manipulation durch Desinformationskampagnen
- Polarisierung und Radikalisierung durch algorithmische Echokammern
Schutz & Empfehlungen
- Inhalte stets auf Seriosität und Quelle prüfen (z. B. über Reverse Image Search)
- Beiträge nicht unreflektiert teilen – besonders bei emotionalisierenden Inhalten
- Auf vertrauenswürdige Quellen achten: Mimikama,
- Browser-Extensions wie „Trusted News“ oder „NewsGuard“ zur Faktenprüfung nutzen
- Datenschutz-Einstellungen regelmäßig prüfen und Fake-Profile melden
Häufige Irrtümer / Missverständnisse
- „Was viral geht, muss stimmen“ – Falsch: Viralität ist kein Wahrheitsbeweis.
- „Nur ältere Menschen fallen auf Fake News rein“ – Irrtum: Alle Altersgruppen sind betroffen.
- „Social Media ist per se schlecht“ – Nein: Die Plattformen bieten auch Aufklärung, Vernetzung und Empowerment.
- Siehe auch: „Häufige Missverständnisse rund um Falschmeldungen“.*