Spendenaufruf-Fake

Aus Wikikama

Spendenaufruf-Fake – Betrug mit dem guten Gewissen

Emotionale Manipulation, Fake-Spendenaktionen und Missbrauch von Hilfsbereitschaft

Was ist Spendenaufruf-Fake?

Ein Spendenaufruf-Fake ist eine betrügerische Masche, bei der Kriminelle falsche Hilferufe inszenieren, um an Geld von gutgläubigen Menschen zu gelangen. Dabei wird gezielt auf Emotionen gesetzt: dramatische Geschichten, bewegende Bilder und aktuelle Krisenereignisse werden genutzt, um Spendenbereitschaft zu erzeugen. Diese Masche tritt häufig im Zusammenhang mit Katastrophen, Krankheiten oder Kriegen auf. Die Täter:innen verbreiten gefälschte Inhalte über Facebook, Instagram, WhatsApp oder manipulierte Webseiten. Ziel ist nicht die Hilfe für Bedürftige, sondern der persönliche Profit. Es handelt sich dabei um eine Form von Fake News und Desinformation, die Vertrauen und Hilfsbereitschaft missbraucht.

Merkmale / Typische Formen

  • Emotionale Texte mit Bildern von Kindern, Kranken oder zerstörten Gebäuden
  • Spendenaufrufe mit Links zu privaten Konten, PayPal-Adressen oder dubiosen Plattformen
  • Posts und Kommentare in sozialen Netzwerken, oft mit dramatischer Sprache
  • Gefälschte Webseiten, die echten Hilfsorganisationen nachempfunden sind
  • Behauptung, Spenden gingen direkt an betroffene Familien oder Einzelpersonen

Beispiele aus der Praxis

  • Nach einer Naturkatastrophe verbreitet sich ein Aufruf mit dramatischen Bildern, die aus einem anderen Land oder von früheren Ereignissen stammen – das Konto gehört jedoch einem Betrüger.
  • Auf TikTok bittet ein vermeintlicher Vater um Hilfe für eine Operation seines Kindes – in Wirklichkeit ist das Profil frei erfunden oder kopiert.
  • In Telegram-Kanälen werden Spenden für Opfer eines angeblichen Unfalls gesammelt – ohne Nachweis oder Impressum.
  • In Facebook-Gruppen teilen Nutzer:innen einen Spendenlink für „eine Familie in Not“, der auf ein anonymes Konto führt.
  • Eine manipulierte Webseite imitiert das Layout einer bekannten Hilfsorganisation, verwendet aber gefälschte Kontodaten.

Folgen / Auswirkungen

  • Finanzielle Verluste: Gutgläubige Spender:innen verlieren ihr Geld an Kriminelle
  • Täuschung und Vertrauensbruch: Echte Hilfsorganisationen leiden unter dem Vertrauensverlust
  • Verbreitung von Desinformation: Gefälschte Geschichten stiften Verwirrung und Misstrauen
  • Viralität von Falschmeldungen: Emotionale Fake-Aufrufe werden häufig weitergeleitet
  • Verunsicherung der Öffentlichkeit: Skepsis gegenüber Spendenaktionen wächst allgemein

Schutz & Empfehlungen

  • Nur an bekannte Organisationen mit klarer Struktur und Impressum spenden
  • Spendenaufrufe in sozialen Medien kritisch hinterfragen – besonders bei unbekannten Konten
  • Bilder und Inhalte mit Bilder-Rückwärtssuche prüfen
  • Im Zweifel bei der angeblichen Organisation direkt nachfragen
  • Falsche Aufrufe bei Plattformen melden – zum Beispiel bei Mimikama oder anderen Faktencheckern

Häufige Irrtümer / Missverständnisse

  • „So viele Kommentare – das muss echt sein“ – auch Fake-Aufrufe können sich viral verbreiten
  • „Ich habe doch nur helfen wollen“ – Betrüger:innen kalkulieren genau mit dieser Hilfsbereitschaft
  • „Die Bilder sahen so echt aus“ – oft werden reale Bilder aus dem Kontext gerissen oder missbraucht

Siehe auch: Häufige Missverständnisse rund um Falschmeldungen

Weiterführende Links