Trauermasche
Trauermasche
Betrug mit emotionaler Manipulation – Spendenaufrufe und Notlügen im Namen des Verlusts
Was ist Trauermasche?
Die Trauermasche ist eine perfide Form des Online-Betrugs, bei der Täter:innen gezielt das Mitgefühl und die Hilfsbereitschaft ihrer Opfer ausnutzen. Sie geben vor, einen schweren Verlust – etwa den Tod eines Familienmitglieds – erlitten zu haben, und bitten um finanzielle Unterstützung. Häufig geschieht dies über Facebook, Instagram, Telegram oder Dating-Plattformen. Die emotionale Geschichte wirkt echt, die Profile sind gut inszeniert – doch in Wahrheit steckt Betrug dahinter. Diese Masche ist Teil der Betrugsmaschen im Netz und weist oft Parallelen zum Romance Scam auf.
Merkmale / Typische Formen
- Profile mit angeblich trauernden Personen und emotionalen Bildern
- Geschichten über tragische Unfälle, Krankheiten oder Todesfälle
- Bitten um finanzielle Hilfe für Beerdigungen, Krankenhausrechnungen oder Kinder
- Emotionale Manipulation, oft verbunden mit Schuldgefühlen oder Dringlichkeit
- Aufbau einer vermeintlich persönlichen Bindung zum Opfer
Beispiele aus der Praxis
- Ein Fake-Profil berichtet auf Facebook von einem tödlichen Autounfall in der Familie – es wird zu Spenden aufgerufen, doch das Geld verschwindet.
- Ein:e Betrüger:in auf einer Dating-Plattform erzählt vom Tod des Partners und bittet um Hilfe bei angeblichen „Arztkosten“ – alles frei erfunden.
- Auf Instagram kursiert ein emotionaler Spendenaufruf mit Foto eines verstorbenen Kindes – bei Prüfung stellt sich heraus: Das Bild stammt aus dem Internet.
Folgen / Auswirkungen
- Finanzielle Verluste durch gespendetes Geld an Betrüger:innen
- Emotionale Belastung durch Missbrauch von Mitgefühl und Vertrauen
- Zweifel an echten Spendenaufrufen und Hilfegesuchen
- Möglicher Identitätsdiebstahl bei Preisgabe persönlicher Daten
Schutz & Empfehlungen
- Vorsicht bei tragischen Geschichten von Unbekannten – besonders bei Geldforderungen
- Keine Zahlungen über Social Media leisten – echte Hilfe sollte über verifizierte Stellen laufen
- Bei Zweifeln: mit Familie oder Freunden sprechen
- Auffällige Profile oder Spendenaufrufe melden – etwa an Mimikama oder andere Faktenchecker
- Informationen wie Kontodaten oder Adressen nicht leichtfertig preisgeben
Häufige Irrtümer / Missverständnisse
- „Die Geschichte war so traurig, sie muss stimmen.“ – Betrüger:innen nutzen gezielt Emotionen.
- „Ich wollte nur helfen.“ – Genau dieses Mitgefühl wird ausgenutzt.
- „Das Profil sah echt aus.“ – Auch Fake-Profile können glaubwürdig wirken.
Siehe auch: Häufige Missverständnisse rund um Falschmeldungen