Videocall Trick Betrug

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Videocall Trick Betrug

Cybercrime, Desinformation, Betrug durch manipulierte Videoanrufe

Was ist Videocall Trick Betrug?

Der Videocall Trick Betrug ist eine moderne Betrugsmasche, bei der Täter:innen manipulierte Videoanrufe nutzen, um ihre Opfer zu täuschen. Durch gefälschte Videos, Deepfake-Technologie oder vorab aufgezeichnete Inhalte geben sich die Betrüger:innen als andere Personen aus oder erzählen dramatische Geschichten. Ziel ist es, Vertrauen aufzubauen, emotionale Bindungen zu erzeugen und das Opfer letztlich zu finanziellen Handlungen zu bewegen. Der Betrug ist besonders gefährlich, weil die visuelle Echtheit der Videos den Eindruck von Authentizität vermittelt und viele Menschen dadurch leichter manipulierbar werden. Diese Masche betrifft Nutzer:innen aller Altersgruppen und ist häufig mit Romance Scam und Social Media-Fakes oder betrügerischen WhatsApp-Kontakten verbunden.

Merkmale / Typische Formen

  • Gefälschte Videoanrufe: Vorgetäuschte Live-Gespräche mit manipulierten oder vorab aufgezeichneten Videos.
  • Deepfake-Technologie: Einsatz von künstlicher Intelligenz, um Gesichter und Stimmen täuschend echt erscheinen zu lassen.
  • Emotionaler Druck: Schilderung dramatischer Notlagen, die schnelles Handeln erfordern.
  • Gefälschte Beweise: Vorzeigen vermeintlich echter Dokumente oder Nachrichten im Video.
  • Geldforderungen: Bitten um Überweisungen für medizinische Notfälle, Reisekosten oder andere angebliche Zwecke.

Beispiele aus der Praxis

  • Eine Person lernt jemanden über Instagram kennen. In einem Videoanruf schildert diese Person eine tragische Geschichte. Kurz darauf bittet sie um finanzielle Unterstützung.
  • Ein angeblicher Soldat meldet sich über Facebook und führt einen Videocall, bei dem er von Verletzungen in einem Auslandseinsatz erzählt. Das Opfer wird um Hilfe gebeten.
  • Über WhatsApp meldet sich ein angeblicher Verwandter mit einem Videoanruf, in dem er eine Notlage schildert und Geld benötigt.
  • Auf TikTok werden Livestreams verbreitet, in denen angeblich Spenden für verletzte Kinder gesammelt werden – die Videos sind jedoch vorab produziert und manipuliert.
  • In Telegram-Gruppen werden Kontakte vermittelt, bei denen später Videoanrufe zur Täuschung und Erpressung verwendet werden.

Folgen / Auswirkungen

  • Identitätsdiebstahl durch Weitergabe persönlicher Daten
  • Emotionale Belastung, Schamgefühle und Vertrauensverlust
  • Finanzielle Schäden durch Überweisungen an Betrüger:innen
  • Psychologische Folgen wie Angst oder sozialer Rückzug
  • Langfristige Skepsis gegenüber digitaler Kommunikation

Schutz & Empfehlungen

  • Quellen prüfen und skeptisch bleiben – besonders bei emotional aufgeladenen Videos
  • Keine spontanen Zahlungen an Online-Kontakte leisten
  • Zwei-Faktor-Authentifizierung und sichere Passwörter nutzen
  • Videocalls kritisch hinterfragen – auch wenn sie „echt“ wirken
  • Faktenchecks durch seriöse Portale wie Mimikama oder andere Faktenchecker nutzen
  • Auffällige Kontakte umgehend blockieren und der jeweiligen Plattform melden

Häufige Irrtümer / Missverständnisse

  • „Ich habe die Person doch gesehen – das muss echt sein.“

Deepfake- und Manipulationstechniken machen visuelle Echtheit trügerisch.

  • „Niemand würde sich so viel Mühe für einen Betrug machen.“

Kriminelle investieren gezielt Zeit und Technik, um glaubwürdige Szenarien zu schaffen.

  • „Wenn es ein Video gibt, ist es sicher.“

Auch Videos lassen sich manipulieren – Vertrauen sollte nie nur auf visuelle Beweise gestützt werden.

Siehe auch: Häufige Missverständnisse rund um Falschmeldungen

Weiterführende Links