WhatsApp-Kettenbriefe

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WhatsApp-Kettenbriefe

Virale Nachrichten mit fragwürdigem Inhalt – zwischen Desinformation, Panikmache und Betrug.

Was sind WhatsApp-Kettenbriefe?

WhatsApp-Kettenbriefe sind Nachrichten, die Nutzer:innen auffordern, bestimmte Inhalte an möglichst viele Kontakte weiterzuleiten. Solche Texte enthalten oft dramatische Warnungen, angebliche Gewinnspiele, emotionale Appelle oder Drohungen. Auch wenn sie harmlos erscheinen, können sie Falschinformationen verbreiten, Angst erzeugen oder sogar auf Phishing-Seiten verlinken. Häufig werden diese Botschaften gutgläubig geteilt – ohne Prüfung der Inhalte. Das macht Kettenbriefe zu einem beliebten Werkzeug für Manipulation und Betrug.

Merkmale / Typische Formen

  • Aufforderung zur Weiterleitung („Schick das an mindestens 10 Freunde!“)
  • Warnungen vor erfundenen Viren, Betrügern oder verschwundenen Kindern
  • Emotionale oder religiöse Botschaften mit „Glücksgarantie“
  • Drohungen oder Angstmache bei Nicht-Weiterleitung
  • Verlinkung zu dubiosen Gewinnspielen oder Datenfallen
  • Aussagen wie „Das hat bei mir funktioniert“ oder „Ich konnte es kaum glauben!“

Beispiele aus der Praxis

  • Eine Nachricht warnt vor einem angeblichen WhatsApp-Virus namens „Martinelli“ – obwohl kein solcher Virus existiert.
  • Ein Kettenbrief verspricht einen LIDL-Gutschein über 250 €, wenn man den Link an Kontakte weiterleitet – tatsächlich führt der Link auf eine Seite, die persönliche Daten abfragt.
  • Eine dramatische Geschichte über ein vermisstes Kind wird ohne Überprüfung weitergeleitet – obwohl der Fall längst geklärt oder erfunden ist.
  • Ein Brief fordert die Weiterleitung, um „Unglück zu vermeiden“ oder „Glück zu empfangen“ – ein typisches Druckmittel aus alten Brief-Kettenformaten.

Folgen / Auswirkungen

  • Verbreitung von Falschinformationen und unnötiger Panik
  • Datendiebstahl durch Klicks auf betrügerische Links
  • Vertrauensverlust bei Kontakten durch Weitergabe unzuverlässiger Inhalte
  • Erhöhtes Aufkommen von Spam und Kettennachrichten
  • Missbrauch der Reichweite gutgläubiger Nutzer:innen durch gezielte Täuschung

Schutz & Empfehlungen

  • Kettenbriefe nicht ungeprüft weiterleiten – auch wenn sie von Freund:innen kommen
  • Warnmeldungen und Gewinnspiele bei Mimikama oder anderen Faktencheckern prüfen
  • Keine Links aus zweifelhaften WhatsApp-Nachrichten anklicken
  • Sender:innen freundlich über die fragwürdige Herkunft der Nachricht informieren
  • Verdächtige Inhalte bei WhatsApp melden, um weitere Verbreitung zu verhindern

Häufige Irrtümer / Missverständnisse

  • „Ich wollte doch nur helfen“ – gute Absichten schützen nicht vor der Weitergabe von Falschinformationen
  • „Es kann ja nichts schaden“ – doch: Klicks auf Links können Daten oder Geld kosten
  • „Weil es ein Freund geschickt hat, muss es stimmen“ – auch Vertrauenspersonen können auf Fakes hereinfallen

Siehe auch: Häufige Missverständnisse rund um Falschmeldungen

Weiterführende Links