Zitatfälschung

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Zitatfälschung

Falsche Aussagen, verdrehte Zitate und erfundene Worte – gezielte Desinformation über angebliche Aussagen

Was ist Zitatfälschung?

Eine Zitatfälschung liegt vor, wenn einer Person Aussagen zugeschrieben werden, die sie nie getätigt hat – sei es absichtlich zur Täuschung oder aus Fahrlässigkeit. Dabei werden Zitate frei erfunden, aus dem Zusammenhang gerissen oder sinnverändernd verkürzt. Besonders in politischen und gesellschaftlichen Debatten werden solche Fälschungen gezielt eingesetzt, um Stimmung zu machen oder Personen zu diffamieren. In sozialen Netzwerken wie Facebook, TikTok, Telegram oder Instagram verbreiten sich Zitatfälschungen oft in Form von Sharepics oder gefälschten Screenshots und erreichen so innerhalb kürzester Zeit ein breites Publikum.

Merkmale / Typische Formen

  • Komplett erfundene Zitate: Aussagen, die nie gefallen sind, werden einer bekannten Person zugeschrieben – oft ohne Quelle.
  • Sinnveränderte Zitate: Echte Aussagen werden aus dem Kontext gerissen oder gekürzt, sodass ihre Bedeutung sich verändert.
  • Falsch zugeordnete Aussagen: Zitate werden bekannten Persönlichkeiten untergeschoben, obwohl sie von jemand anderem stammen.
  • Manipulierte Screenshots: Gefälschte Bilder zeigen angebliche Posts oder Redenausschnitte – z. B. auf Twitter oder in Nachrichtenportalen.

Beispiele aus der Praxis

  • Ein angebliches Zitat von Angela Merkel, in dem sie sagt: „Das deutsche Volk gibt es nicht“, kursierte in Facebook-Posts – sie hat dies jedoch nie so geäußert.
  • Ein klassisches Beispiel ist das Einstein-Zitat: „Wenn Bienen sterben, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben“ – eine Aussage, die ihm fälschlich zugeschrieben wird.
  • Auf Telegram und WhatsApp kursieren regelmäßig gefälschte Screenshots von Politiker:innen, die angeblich extremistische Aussagen gepostet haben.
  • In Instagram-Storys werden manipulative Sharepics verbreitet, auf denen Promis mit fragwürdigen Zitaten zu sehen sind – ohne belegbare Quelle.

Folgen / Auswirkungen

  • Rufschädigung: Betroffene Personen können durch falsche Zitate diffamiert oder lächerlich gemacht werden.
  • Verbreitung von Falschinformationen: Gefälschte Zitate wirken oft glaubwürdig und fördern extremistische oder ideologische Narrative.
  • Vertrauensverlust: Wenn solche Fälschungen auffliegen, leidet das Vertrauen in authentische Medienberichte und echte Zitate.

Schutz & Empfehlungen

  • Quellen überprüfen: Gibt es ein Interview, eine Rede oder einen Artikel, der das Zitat belegt?
  • Suchmaschinen nutzen: Eine Suche nach dem Zitat mit dem Namen der Person kann schnell Klarheit schaffen.
  • Faktenchecks konsultieren: Portale wie Mimikama oder andere Faktenchecker prüfen regelmäßig kursierende Zitate.
  • Kritisch bei Sharepics sein: Bilder mit Zitaten wirken oft überzeugend – sind aber besonders anfällig für Fälschungen.

Häufige Irrtümer / Missverständnisse

  • „Das klingt typisch für ihn/sie!“ – Auch wenn ein Zitat zur Person zu passen scheint, ist das kein Beleg für seine Echtheit.
  • „Es wurde oft geteilt – das muss stimmen.“ – Häufigkeit der Verbreitung ist kein Indiz für Wahrheit.
  • „Das war doch nur Satire.“ – Ohne klare Kennzeichnung kann Satire irreführend oder sogar gefährlich wirken.

Siehe auch: Häufige Missverständnisse rund um Falschmeldungen

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