Gemini

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Gemini – Googles Sprach-KI als Antwort auf ChatGPT

Gemini ist Googles eigene KI-Plattform für Sprache, Text und Bilder – entwickelt als Konkurrenz zu ChatGPT. Was kann sie, wo lauern Risiken, und worauf sollten Nutzer:innen achten?

Was ist Gemini?

Gemini ist ein Large Language Model (LLM), das von Google (genauer: Google DeepMind) entwickelt wurde. Es basiert auf der sogenannten „Gemini“-Modellreihe, die Nachfolger der früheren KI-Plattform Bard ist. Ziel von Gemini ist es, Aufgaben in natürlicher Sprache zu lösen – also Fragen zu beantworten, Texte zu schreiben, Bilder zu analysieren oder Code zu generieren.

Das Modell ist in Googles Dienste wie die Google Suche, Gmail, Google Docs und Android-Systeme integriert. Es ist damit einer der sichtbarsten Versuche, generative Künstliche Intelligenz in den digitalen Alltag zu bringen.

Typische Erscheinungsformen oder Ausprägungen

  • Gemini in der Google Suche: Die klassische Ergebnisliste wird durch KI-generierte Zusammenfassungen ergänzt.
  • Gemini in Workspace (z. B. Gmail, Docs): Nutzer:innen können Texte zusammenfassen, umformulieren oder mit KI-Unterstützung erstellen.
  • Gemini als App: Verfügbar als eigenständige KI-Chat-App auf Android, teils mit Funktionen wie Sprachdialog oder Bildverarbeitung.
  • Gemini Advanced: Bezahlvariante mit Zugriff auf leistungsfähigere Modelle und Funktionen.

Beispiele aus der Praxis

  • E-Mail-Formulierung: Gemini schlägt passende Textbausteine oder ganze E-Mails vor – auf Basis weniger Stichwörter.
  • Bilderklärung: Nutzer:innen laden ein Foto hoch, und Gemini erkennt Inhalte, Orte oder Zusammenhänge (z. B. „Was ist auf diesem historischen Bild zu sehen?“).

Auswirkungen / Risiken

  • Verlust der Eigenleistung: Wenn Texte automatisch generiert werden, droht die Entfremdung vom eigenen Denken und Schreiben.
  • Fehlinformation durch Halluzinationen: Wie andere LLMs erfindet auch Gemini teils plausible, aber falsche Antworten.
  • Datenschutzbedenken: Besonders durch die Integration in Gmail oder Google Docs ist unklar, welche Inhalte für Trainingszwecke verwendet werden.
  • Zensur- oder Bias-Risiken: Als Google-Modell unterliegt Gemini systemeigenen Filtermechanismen, die politische oder moralische Bewertungen enthalten können.

Handlungsempfehlungen

  • Gemini nicht blind vertrauen: Die KI bietet oft nützliche Impulse, ersetzt aber keine journalistisch geprüfte Quelle oder menschliche Expertise.
  • Nutzungsbedingungen prüfen: Gerade bei sensiblen Inhalten (z. B. persönliche Daten) ist Vorsicht geboten, welche Texte über Google-Tools verarbeitet werden.
  • Quellen und Fakten gegenprüfen: Bei wichtigen Themen immer unabhängige Informationsquellen heranziehen.

Häufige Missverständnisse

  • Gemini ist Google selbst“ – warum das nicht stimmt: Gemini ist ein Produkt innerhalb des Google-Konzerns, nicht gleichbedeutend mit der Suchmaschine oder anderen Diensten.
  • KI von Google ist automatisch besser“ – warum das problematisch ist: Auch Gemini macht Fehler – und reflektiert nicht immer vielfältige Sichtweisen.

Weiterführende Links

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