Geschichtsverfälschung

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Geschichtsverfälschung – Wenn Vergangenheit manipuliert wird

Geschichtsverfälschung bedeutet die bewusste Verzerrung historischer Fakten – häufig genutzt, um politische Narrative zu stützen oder Desinformation zu verbreiten.

Was ist Geschichtsverfälschung? Geschichtsverfälschung bezeichnet die absichtliche oder grob fahrlässige Darstellung historischer Ereignisse in verzerrter, irreführender oder ideologisch motivierter Weise. Sie unterscheidet sich von legitimer Interpretation durch die Missachtung gesicherter Fakten, Quellen oder wissenschaftlicher Standards. Oft wird sie genutzt, um Verschwörungserzählungen, Nationalismus, Rassismus oder politische Agenden zu stützen.

Warum ist das Thema relevant? Eine gefälschte oder verzerrte Sicht auf Geschichte kann demokratische Diskurse untergraben, Verharmlosung von Verbrechen fördern oder bestehende Konflikte anheizen. Besonders in sozialen Medien verbreitet sich Geschichtsverfälschung schnell – sei es durch manipulierte Bilder, falsche Zitate oder Mythenbildung rund um historische Ereignisse wie die Weltwirtschaftskrise, den Zweiten Weltkrieg oder Kolonialismus.

Wie zeigt sich das Thema online? Im Netz kursieren zahlreiche Formen von Geschichtsverfälschung: gefälschte Zitate, manipulierte Bilder, vereinfachte Chronologien oder absurde Vergleiche („Damals war es besser…“). Besonders verbreitet sind Narrative wie „Hitler hat Autobahnen gebaut“, „Kolonialismus war zivilisierend“ oder „Klimawandel ist nur ein neuer Ablenktrick – wie damals mit dem Kalten Krieg“.

Merkmale / Typische Formen

  • Falschzitate von historischen Persönlichkeiten
  • Verherrlichung oder Relativierung autoritärer Regime
  • Gleichsetzung historisch ungleicher Ereignisse („Impfpflicht ist wie der Holocaust“)
  • Verbreitung nicht belegter Theorien zu Kriegsursachen, Revolutionen oder Wirtschaftskrisen

Beispiele aus der Praxis

  • Ein virales Meme behauptet, Anne Frank sei gar nicht echt gewesen – eine antisemitische Falschbehauptung
  • Telegram-Post: „Früher konnte man mit einer Mark einkaufen, heute nicht mal mit zehn Euro“ – vermischt Nostalgie mit verzerrter Wirtschaftsgeschichte

Folgen / Auswirkungen

Schutz & Empfehlungen

  • Verlässliche Quellen nutzen – z. B. lemo.de, bpb.de, Shoa.de oder seriöse Dokumentationen
  • Faktenchecks bei Mimikama oder Correctiv konsultieren, wenn historische Behauptungen kursieren
  • Vermeide plakative Vergleiche – Geschichte ist komplex und kontextabhängig
  • Lehrende, Eltern und Medien sollten digitale Geschichtsbildung aktiv fördern

Häufige Irrtümer / Missverständnisse

  • „Geschichte wird immer von den Siegern geschrieben“ – ein verbreiteter Mythos, der legitime Forschung diskreditiert
  • „Man darf doch wohl sagen, dass Hitler auch Gutes getan hat“ – eine typische Relativierung von Verbrechen
  • „Früher war alles besser“ – meist Ausdruck subjektiver Wahrnehmung, nicht historischer Faktenlage

Weiterführende Links

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