Metadaten
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Metadaten – Was deine Dateien über dich verraten
Einführung: Metadaten sind „Daten über Daten“ – also Zusatzinformationen, die beim Erstellen, Speichern oder Versenden von Dateien automatisch erzeugt werden. In Bildern, Videos, PDFs oder Dokumenten können sie verraten, wann, wo und mit welchem Gerät etwas aufgenommen wurde. Für Faktenprüfung, Bildanalyse und Videoanalyse sind Metadaten ein wichtiger Hinweisgeber – für Angreifer aber auch ein potenzielles Risiko.
Merkmale / Typische Formen
- EXIF-Daten (bei Fotos): Kameramodell, Aufnahmedatum, GPS-Koordinaten, Belichtungseinstellungen.
- Dateieigenschaften: Erstellungszeitpunkt, Änderungsdatum, verwendete Software.
- Autorendaten in Dokumenten: Name, Firma, Versionshistorie in Word-, PDF- oder Excel-Dateien.
- Metadaten in Social Media: Plattformen entfernen oft sichtbare Metadaten – aber nicht immer vollständig.
Beispiele aus der Praxis
- Ein virales Protestfoto enthält GPS-Koordinaten in den EXIF-Daten – die Rückverfolgung zeigt, dass es nicht aus dem angeblichen Land stammt.
- Eine geleakte PDF-Datei enthält den Namen des Autors in den Metadaten – so kann die Quelle identifiziert werden.
Folgen / Auswirkungen
- Enttarnung von Fake News: Metadaten können belegen, wann und wo ein Bild oder Video wirklich entstanden ist.
- Verletzung der Privatsphäre: Unabsichtlich mitgelieferte Daten geben Rückschlüsse auf Wohnort, Geräte oder Arbeitgeber.
- Missbrauch durch Cyberkriminelle: Aus Metadaten lassen sich Gewohnheiten, Standorte oder Identitäten ableiten.
Schutz & Empfehlungen
- Metadaten vor Veröffentlichung löschen: Tools wie ExifTool oder Online-Dienste wie verexif.com helfen dabei.
- Sensiblen Dateiversand prüfen: Vor dem Teilen von Fotos oder Dokumenten auf Metadaten achten – besonders bei Bewerbungen oder Social Media.
- Zur Analyse nutzen, nicht blind vertrauen: Metadaten können manipuliert oder gelöscht worden sein – immer im Kontext prüfen.
- Anonymisierte Screenshots statt Originaldateien: Reduziert unbeabsichtigte Metadatenlecks.
Häufige Irrtümer / Missverständnisse
- „Ich habe nichts zu verbergen“ – Auch ungewollte Informationen können gefährlich oder peinlich sein.
- „Metadaten sind immer da“ – Viele Plattformen entfernen Metadaten, manche Inhalte enthalten gar keine (z. B. Screenshots).
- „Metadaten sind zuverlässig“ – Sie können mit wenig Aufwand gefälscht werden – daher immer mit anderen Infos abgleichen.