Russlandsaktionen
Russlandsanktionen – Fake News, Mythen & Fakten im Netz
Rund um Sanktionen gegen Russland kursieren viele Fake News. Was steckt wirklich dahinter – und wie erkennt man gezielte Desinformation?
Was sind Russlandsanktionen?
Russlandsanktionen sind wirtschaftliche und politische Maßnahmen gegen Russland, vor allem nach dem Überfall auf die Ukraine 2022. Sie sollen Druck auf das Regime ausüben, um den Krieg zu stoppen oder einzudämmen. Dazu zählen Exportverbote, das Einfrieren von Vermögen oder der Ausschluss russischer Banken vom Zahlungssystem SWIFT.
Warum ist das Thema wichtig? Weil Sanktionen ein geopolitisches Instrument sind – aber in sozialen Netzwerken oft verzerrt dargestellt werden. Dabei vermischen sich Halbwissen, gezielte Desinformation und Propaganda. Nutzer:innen begegnen diesen Inhalten täglich auf Plattformen wie Telegram, Facebook oder YouTube – meist in Form vermeintlicher „Fakten“ oder empörender Vergleiche.
Typische Erscheinungsformen oder Ausprägungen
- Falschzitate bekannter Politiker:innen
- Irreführende Vergleiche zwischen EU und Russland
- Manipulierte Bilder oder Screenshots mit falschem Kontext
- Einseitige Darstellungen wirtschaftlicher Folgen
Beispiele aus der Praxis
- Ein angebliches Zitat von Ursula von der Leyen behauptet, die Sanktionen „hätten mehr Schaden bei uns als in Russland“ verursacht. In Wahrheit stammt diese Aussage nie von ihr – sie ist frei erfunden.
- Ein Bild zeigt Supermarktregale in Deutschland angeblich leer „wegen der Sanktionen“. Tatsächlich stammt das Foto aus der Corona-Zeit 2020 – also lange vor den Sanktionen gegen Russland.
Auswirkungen / Risiken
- Verbreitung von pro-russischer Propaganda und Destabilisierung demokratischer Meinungsbildung
- Stärkung von Verschwörungsmythen und gesellschaftlicher Spaltung
- Verunsicherung der Bevölkerung durch verzerrte oder gefälschte Informationen
Handlungsempfehlungen
- Faktencheck nutzen – z. B. bei Mimikama, der EU oder unabhängigen Medienportalen
- Misstrauisch sein bei Quellen ohne Impressum oder mit auffällig einseitiger Sprache
- Bilder rückwärts suchen (z. B. mit Google Lens), um den Ursprung zu prüfen
- Keine Inhalte teilen, die zu gut passen, um wahr zu sein – lieber kurz recherchieren
Häufige Missverständnisse
- „Die Sanktionen schaden nur uns!“ – Das stimmt so nicht. Auch Russland spürt die wirtschaftlichen Folgen massiv, etwa durch Kapitalflucht und Technologieengpässe.
- „Alles nur Meinungsfreiheit“ – Meinung ist erlaubt, gezielte Fake News und Propaganda aber gefährlich, weil sie absichtlich täuschen und manipulieren.