X
X (ehemals Twitter) – Vom Kurznachrichtendienst zur Plattform für Desinformation und Meinungsmacht
X (früher Twitter) war lange ein Ort für schnellen Austausch – heute ist es auch ein Raum für Fake News, Hassrede und politische Einflussnahme.
Was ist X?
X, ehemals Twitter, ist ein soziales Netzwerk für Kurznachrichten (Posts, früher „Tweets“), das 2023 unter dem neuen Eigentümer Elon Musk umbenannt wurde. Ursprünglich als Plattform für schnelle Nachrichten und Debatten gedacht, hat sich X unter Musk stark verändert: Weniger Moderation, mehr „Meinungsfreiheit“, aber auch mehr Desinformation, Manipulationen und Hassrede.
Besonders Journalist:innen, Aktivist:innen, Politiker:innen und Meinungsmacher:innen nutzen X – was der Plattform große gesellschaftliche Relevanz verleiht. Gleichzeitig beobachten Fachleute einen massiven Anstieg von Fake-Accounts, Verschwörungsinhalten und algorithmisch verstärkten Extremen.
Typische Erscheinungsformen oder Ausprägungen
- Falschmeldungen in viralen Posts, oft mit emotionaler Sprache
- Verbreitung von Gerüchten durch Pseudonyme oder anonyme Profile
- Koordinierte Kampagnen durch Bots oder gekaufte Reichweite
- Manipulierte Bilder oder Videos mit irreführenden Beschreibungen
Beispiele aus der Praxis
- Nach dem Angriff auf Israel im Oktober 2023 verbreiteten sich auf X Tausende gefälschte oder aus dem Kontext gerissene Bilder – manche mit Millionen Aufrufen.
- Während der US-Wahl 2020 kursierten Gerüchte über angeblichen Wahlbetrug – viele davon wurden später widerlegt, blieben aber auf X viral.
Auswirkungen / Risiken
- Verlust an Vertrauen in seriöse Nachrichtenquellen
- Spaltung der Gesellschaft durch Echokammern und Radikalisierung
- Verstärkte Reichweite von Desinformation durch algorithmische Verstärkung
- Gefahr für Betroffene durch Hassrede, Drohungen oder gezielte Hetzkampagnen
Handlungsempfehlungen
- Vor dem Teilen prüfen: Stammt der Inhalt aus einer seriösen Quelle?
- Nicht auf Clickbait oder Skandal-Schlagzeilen reinfallen – Quellen und Fakten checken
- Falschinformationen melden und auf verlässliche Alternativen hinweisen
- Bewusst Accounts folgen, die transparent und faktenbasiert arbeiten
Häufige Missverständnisse
- „X ist objektiv, da jeder posten darf“ – Ohne ausreichende Moderation dominiert nicht Vielfalt, sondern Lautstärke und Polarisierung
- „Nur weil viele es teilen, ist es relevant“ – Relevanz ist nicht gleich Wahrheit. Falsche Inhalte können durch Algorithmen massiv gepusht werden