Holocaust
Holocaust – industrieller Massenmord im Nationalsozialismus
Holocaust bezeichnet den systematischen Völkermord an etwa sechs Millionen europäischen Jüdinnen und Juden durch das NS-Regime zwischen 1941 und 1945. Er gilt als eines der größten Menschheitsverbrechen der Geschichte.
Was ist der Holocaust? Der Begriff stammt aus dem Griechischen („vollständig verbrannt“) und wurde zur Bezeichnung des nationalsozialistischen Vernichtungsprogramms gegen Jüdinnen und Juden verwendet. In Deutschland ist auch der Begriff Schoah (hebräisch: „Katastrophe“) gebräuchlich. Neben jüdischen Menschen wurden auch Roma und Sinti, Homosexuelle, Menschen mit Behinderungen, politische Gegner:innen und andere Minderheiten verfolgt und millionenfach ermordet. Die Verbrechen wurden unter anderem in Konzentrations- und Vernichtungslagern wie Auschwitz-Birkenau, Treblinka und Sobibor verübt.
Warum relevant? Der Holocaust ist ein zentraler Bezugspunkt für Aufklärung, Demokratiebildung und Menschenrechte. Er bildet das historische Fundament für die strafrechtliche Verfolgung von Volksverhetzung, Holocaustleugnung und Hate Speech.
Wie betrifft es Internet-Nutzer:innen? In sozialen Medien kursieren vermehrt Inhalte, die den Holocaust leugnen, relativieren oder durch Verschwörungstheorien verzerren. Besonders Jugendliche stoßen in TikTok, Telegram-Kanälen oder auf YouTube auf solche Inhalte – oft in manipulativer oder ironischer Verpackung.
Merkmale / Typische Formen
- Systematische, industriell organisierte Massenvernichtung
- Selektion, Deportation und Vergasung in Lagern
- Planmäßige Entmenschlichung durch Zwangsarbeit und Hunger
Beispiel: Ein historisches Foto zeigt Deportationen in Viehwaggons – eine gängige Praxis bei der Durchführung des Holocaust.
Beispiele aus der Praxis
- Holocaustgedenktag am 27. Januar – weltweites Erinnern
- Bildungsprojekte an Schulen mit Überlebendenberichten
- Dokumentationen wie „Shoah“, „Auschwitz“ oder „Holocaust“
- Mimikama-Beiträge gegen Holocaustleugnung und Fake News zur NS-Zeit
Folgen / Auswirkungen
- Traumata und Verlust über Generationen hinweg
- Entstehung internationaler Menschenrechtskonventionen
- Relevanz für moderne politische Bildung und Antisemitismusbekämpfung
- Strafbarkeit von Holocaustleugnung und Volksverhetzung in Deutschland
Schutz & Empfehlungen
- Nutzung verlässlicher Quellen wie Mimikama, Wikikama, Gedenkstätten
- Auseinandersetzung mit Zeitzeug:innen-Berichten und Dokumentationen
- Aufklärung im Netz: Gegenrede gegen Desinformation und Hate Speech
- Förderung von Medienkompetenz – insbesondere bei Jugendlichen
Häufige Irrtümer / Missverständnisse
- „So schlimm war das doch nicht.“ – Doch: Der Holocaust ist historisch belegt und umfassend dokumentiert.
- „Andere Völker leiden auch.“ – Relativierung ist kein legitimer Diskurs.
- „Das ist alles Vergangenheit.“ – Antisemitismus und Holocaustleugnung bestehen weiter und müssen bekämpft werden.