LGBTIQ+
LGBTIQ+ – Begriff, Bedeutung und digitale Angriffe
LGBTIQ+ steht für lesbische, schwule, bisexuelle, trans, inter, queere und weitere nicht-heteronormative Identitäten. Im Netz wird die Vielfalt häufig Zielscheibe von Desinformation, Hassrede und Fake News – besonders über Facebook, Telegram oder TikTok.
Die Abkürzung LGBTIQ+ umfasst eine Vielzahl geschlechtlicher Identitäten und sexueller Orientierungen, die nicht dem heterosexuellen oder cisgeschlechtlichen Mainstream entsprechen. Das „+“ steht dabei für zusätzliche Gruppen wie nicht-binäre, asexuelle oder pansexuelle Menschen. In sozialen Netzwerken und Kommentarspalten wird der Begriff jedoch häufig verzerrt dargestellt oder für politische Propaganda missbraucht. Falsche Behauptungen, Verschwörungsmythen und Diskreditierungskampagnen sorgen dafür, dass sich Falschinformationen schnell verbreiten. Die LGBTIQ+ Community wird dadurch in ihrer Sichtbarkeit und Sicherheit bedroht – sowohl digital als auch im realen Leben.
Merkmale / Typische Formen
Der Begriff LGBTIQ+ ist ein Sammelbegriff für sexuelle Orientierungen und geschlechtliche Identitäten außerhalb der heteronormativen Zweigeschlechtlichkeit.
- Enthält Gruppen wie Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transpersonen, Intergeschlechtliche und Queers.
- Wird durch das Pluszeichen um weitere Identitäten ergänzt.
Ein typisches Alltagsbeispiel: Eine Person beschreibt sich als non-binär und pansexuell – beides wird unter dem LGBTIQ+ Dachbegriff mitgemeint.
Beispiele aus der Praxis
- Auf Facebook wurde ein Beitrag geteilt, in dem behauptet wurde, LGBTIQ+ sei „eine Modeerscheinung“ – eine klassische Desinformation zur Diskreditierung.
- Auf TikTok trendete ein Hashtag, der LGBTIQ+ Identitäten mit Pädophilie gleichsetzte – ein gefährlicher und unwahrer Vergleich.
- In Telegram-Kanälen rechter Gruppen wurde gezielt Falschinformation über „angeblichen Gender-Wahn“ verbreitet.
- YouTube-Videos suggerierten, dass es nur „zwei echte Geschlechter“ gäbe – ein biologisch wie gesellschaftlich widerlegter Mythos.
- In WhatsApp-Kettenbriefen hieß es, Kinder würden in Schulen „indoktriniert“ – eine Falschbehauptung ohne Grundlage.
Folgen / Auswirkungen
- Zunahme von Hassrede gegen queere Menschen in digitalen Räumen.
- Verbreitung von Fake News, die die gesellschaftliche Akzeptanz schwächen.
- Verunsicherung bei Jugendlichen in ihrer Identitätsentwicklung.
- Verstärkung von Diskriminierung, Mobbing und psychischem Druck.
- Einfluss auf politische Debatten und Gesetzgebungsprozesse.
Schutz & Empfehlungen
- Quellen sorgfältig prüfen und nicht jedem viralen Post Glauben schenken.
- Falschinformationen bei Plattformen melden und sachlich gegenargumentieren.
- Sichtbare Unterstützung zeigen, etwa durch Teilnahme am Pride Month.
- Informationen von Bildungsportalen und seriösen Organisationen beziehen.
Hilfreiche Anlaufstellen:
Häufige Irrtümer / Missverständnisse
- „LGBTIQ+ ist nur ein Trend.“ → Falsch. Es handelt sich um anerkannte Identitäten mit langer Geschichte.
- „Alle LGBTIQ+ Menschen sind gleich.“ → Nein, die Community ist vielfältig mit individuellen Erfahrungen.
- „LGBTIQ+ wird Kindern aufgezwungen.“ → Sexualität und Identität entwickeln sich individuell – es geht um Aufklärung, nicht Beeinflussung.
- „LGBTIQ+ will Sonderrechte.“ → Es geht um Gleichstellung und Schutz vor Diskriminierung.