Pride Month
Pride Month – Vielfalt, Sichtbarkeit und Aufklärung
Der Pride Month ist eine internationale Aktionszeit zur Sichtbarkeit und Unterstützung der LGBTIQ+ Gemeinschaft. Er steht für Vielfalt, Menschenrechte und Gleichberechtigung – und ist gleichzeitig ein bedeutendes Ziel von Desinformation, Hassrede und Falschinformationen im Netz.
Was ist der Pride Month? Der Pride Month findet jedes Jahr im Juni statt und erinnert an den Stonewall-Aufstand von 1969 in New York. Er symbolisiert den Kampf der LGBTIQ+ Community für Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung. Weltweit finden im Rahmen dieses Monats Paraden, Kundgebungen, Workshops und kulturelle Events statt, die auf politische Anliegen und gesellschaftliche Missstände aufmerksam machen. Doch gerade rund um den Pride Month kursieren viele Falschinformationen, Stereotype und Mythen – insbesondere in Facebook-Kommentaren, auf Telegram-Kanälen oder über TikTok-Videos. Solche Inhalte bedienen Vorurteile, schüren Hass und führen oft zu einer Spaltung der Gesellschaft. Der Pride Month steht nicht nur für Feierlichkeiten, sondern vor allem für Aktivismus, Widerstand und Aufklärung.
Merkmale / Typische Formen
Der Pride Month zeichnet sich durch Veranstaltungen wie Paraden, Gedenktage, Diskussionsrunden und Kampagnen aus, die auf die Rechte der LGBTIQ+ Community aufmerksam machen.
- Die Progress Pride Flagge symbolisiert Vielfalt, Inklusion und Fortschritt.
- Besonders sichtbar sind bunte Pride Paraden in vielen Städten.
Ein typisches Beispiel ist die CSD-Parade in Berlin, bei der Hunderttausende für Gleichberechtigung demonstrieren und gleichzeitig feiern.
Beispiele aus der Praxis
- Auf Facebook wurde ein Meme verbreitet, das den Pride Month als „unnötige Ideologie“ darstellte – es handelte sich um einen typischen Fall von Clickbait und Desinformation.
- Auf TikTok kursierte ein Video, das fälschlich behauptete, Pride Paraden würden „Kinder sexualisieren“ – ein klassisches Narrativ aus dem extremistischen Spektrum.
- In Telegram-Gruppen wurden wiederholt Aufrufe verbreitet, Pride-Events zu stören – dabei kamen gezielt Falschinformationen zum Einsatz, um Stimmung zu machen.
- Ein WhatsApp-Kettenbrief suggerierte, dass während des Pride Month „Sonderrechte für Homosexuelle“ gelten würden – eine grobe Fehlinformation.
- Auf Instagram verbreitete sich ein Post, der behauptete, die Regenbogenflagge sei „staatlich vorgeschrieben“ – was faktisch falsch ist.
Folgen / Auswirkungen
- Verbreitung von Desinformation über die LGBTIQ+ Community.
- Erhöhte Angriffsfläche für Hassrede und Diskriminierung im Netz.
- Gesellschaftlicher Vertrauensverlust in queere Organisationen und Institutionen.
- Politische Radikalisierung durch gezielte Falschinformationen.
- Psychosozialer Druck auf queere Menschen durch ständige digitale Anfeindung.
Schutz & Empfehlungen
- Informationen über den Pride Month stets aus seriösen Quellen beziehen (z. B. Mimikama).
- Bei zweifelhaften Beiträgen Fakten checken und nicht unreflektiert teilen.
- Hasskommentare in sozialen Medien melden und blockieren.
- Die Progress Pride Flagge und ihre Bedeutung kennen und einordnen können.
- Aktive Unterstützung von LGBTIQ+ Organisationen durch Spenden, Teilnahme oder Weiterverbreitung ihrer Anliegen.
Hilfreiche Tools:
- Mimikama Faktenchecks
- HateAid (Beratung bei digitalem Hass)
- Rainbow Europe Index
Häufige Irrtümer / Missverständnisse
- „Der Pride Month ist nur eine Party.“ → Falsch. Er ist ein politischer Aktionsmonat mit ernsten Zielen.
- „Pride ist nur für Homosexuelle.“ → Nein, es geht um alle Identitäten der LGBTIQ+ Community.
- „Der Pride Month ist ein westliches Phänomen.“ → Weltweit relevant, besonders in Ländern mit Unterdrückung.
- „Die Regenbogenflagge wurde ersetzt.“ → Die Progress Pride Flagge ergänzt, ersetzt aber nicht.
- „Nach dem Pride ist alles gut.“ → Der Kampf für Gleichstellung dauert ganzjährig an.