Operation Deep Sentinel
Operation Deep Sentinel
Internationale Polizeioperation gegen den Darknet-Marktplatz „Archetyp Market“
Was ist Operation Deep Sentinel?
Operation Deep Sentinel war eine koordinierte Ermittlungs- und Vollstreckungsmaßnahme von Strafverfolgungsbehörden aus Deutschland, Spanien, den Niederlanden, Schweden, Rumänien, den USA sowie den EU-Agenturen Europol und Eurojust[1]. Zwischen dem 11. und 13. Juni 2025 nahmen rund 300 Einsatzkräfte bei 25 Durchsuchungen den deutschen Hauptadministrator („ASNT“) in Barcelona fest, schalteten die Serverinfrastruktur in einem niederländischen Rechenzentrum ab und stellten umfangreiche Beweise sowie Vermögenswerte sicher[1][2]. Ziel war die dauerhafte Stilllegung des seit 2020 aktiven Darknet-Drogenmarkts „Archetyp Market“, über den laut Ermittlungen mindestens 250 Mio. € umgesetzt wurden[1].
Merkmale / Typische Formen
- Einsatz länderübergreifender Spezialeinheiten und digitaler Forensik
- Beschlagnahme von 47 Smartphones, 45 Computern/Notebooks und Vermögenswerten von ca. 7,8 Mio. €[1]
- Abschaltung der Tor-Hidden-Services durch physische Serverzugriffe[1]
- Zeitgleiches Vorgehen gegen Administrator, Moderatoren und Top-Vendoren (7 weitere Festnahmen in Schweden)[2]
- Veröffentlichung eines Sicherstellungsbanners auf der Marktplatz-Startseite (sog. „Seizure Banner“)
Technische Merkmale
- Spiegelserver und rotierende .onion-Domains wurden identifiziert und synchron abgeschaltet[1]
- Auswertung von Log-Dateien und Wallet-Daten zur Nachverfolgung von Monero-Transaktionen[1]
Beispiele aus der Praxis
- Festnahme des 30-jährigen Hauptbeschuldigten in Barcelona durch eine Spezialeinheit der spanischen Nationalpolizei[1]
- Sicherstellung der zentralen Datenbankserver in den Niederlanden; sofortige Offline-Schaltung von „Archetyp Market“[1]
- Durchsuchungen in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Hessen und Baden-Württemberg gegen Vendoren, die große Mengen Amphetamin und Fentanyl angeboten hatten[1]
- Gemeinsame Auswertung beschlagnahmter Datenträger durch BKA-Cybercrime-Expert:innen und EU-Digital-Forensics-Teams zur Identifizierung weiterer Käufer:innen[2]
Folgen / Auswirkungen
- Dauerhafte Unterbrechung einer der weltweit größten Darknet-Drogenhandelsplattformen
- Abschreckungseffekt für Betreiber vergleichbarer Marktplätze
- Neue Ermittlungsansätze gegen tausende Händler- und Kundenkonten
- Beschlagnahmte Krypto-Vermögenswerte können in staatliche Fonds für Opferentschädigung fließen
Schutz & Empfehlungen
- Bei Angeboten aus dem Darknet stets höchste Skepsis walten lassen
- Keine .onion-Links aus anonymen Foren öffnen, ohne sich der rechtlichen Risiken bewusst zu sein
- Kryptowährungs-Wallets durch starke Passphrasen und 2-Faktor-Authentifizierung schützen
- Faktenchecks und Hintergrundberichte bei Mimikama oder andere Faktenchecker nutzen, um irreführende Erfolgsgeschichten über Darknet-Geschäfte zu entlarven
Häufige Irrtümer / Missverständnisse
- „Im Darknet bleibt man immer anonym.“ – Ermittlungen zeigen, dass technische und operative Fehler Betreiber und Nutzer:innen enttarnen können[1].
- „Ein abgeschalteter Marktplatz taucht sofort unter neuem Namen wieder auf.“ – Die Beschlagnahme zentraler Server und Geldmittel erschwert eine schnelle Wiedergeburt erheblich[2].
Weiterführende Links
Quellen
- ↑ 1,00 1,01 1,02 1,03 1,04 1,05 1,06 1,07 1,08 1,09 1,10 Bundeskriminalamt (BKA), Pressemitteilung „Darknet-Handelsplattform ›Archetyp Market‹ abgeschaltet – Betreiber identifiziert und festgenommen“, 16. 06. 2025
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 BleepingComputer, „Police seizes Archetyp Market drug marketplace, arrests admin“, 16. 06. 2025
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