Rechtsextremismus
Rechtsextremismus
Ideologische Radikalisierung, Desinformation und Hass im digitalen Raum
Was ist Rechtsextremismus?
Rechtsextremismus umfasst Ideologien und Aktivitäten, die sich gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung richten, nationalistische, rassistische oder autoritäre Positionen vertreten und gesellschaftliche Gruppen ausgrenzen wollen. Im Internet verbreiten rechtsextreme Akteur:innen gezielt Desinformation, Hassrede und Verschwoerungsmythen, um Unsicherheit zu schüren, politische Gegner:innen zu delegitimieren und neue Anhänger:innen zu gewinnen. Dabei nutzen sie insbesondere Soziale Netzwerke wie Telegram, YouTube oder Facebook.
Merkmale / Typische Formen
Typische Ausdrucksformen im digitalen Raum:
- Verbreitung von Fake News über Migration, Kriminalität oder Politik
- Verwendung von Codesprache und Memes zur Tarnung extremistischer Inhalte
- Verherrlichung von Gewalt oder historischer Revisionismus
- Aufbau von Echokammern und Filterblasen zur Abschottung
- Polarisierung durch Freund-Feind-Narrative
Technische Merkmale
- Nutzung von alternativen Plattformen zur Umgehung von Moderation
- Koordinierte Desinformationskampagnen über diverse Kanäle hinweg
- Einsatz von Social Bots zur Reichweitensteigerung
Beispiele aus der Praxis
- In Telegram-Gruppen kursieren gefälschte Statistiken, die Migrant:innen kriminalisieren.
- Auf YouTube werden pseudodokumentarische Videos mit Verschwoerungsmythen über eine „Umvolkung“ veröffentlicht.
- Rechtsextreme Facebook-Seiten verbreiten Fake News über angebliche Straftaten von Politiker:innen.
- In TikTok-Clips werden nationalistische Symbole und Musik genutzt, um junge Nutzer:innen emotional anzusprechen.
- Über Instagram werden bearbeitete Bilder mit falschen Zitaten politischer Gegner:innen geteilt.
Folgen / Auswirkungen
- Radikalisierung von Einzelpersonen bis hin zur Gewaltbereitschaft
- Vertrauensverlust in demokratische Institutionen und Medien
- Spaltung der Gesellschaft durch Hass und Falschinformationen
- Verstärkung von Diskriminierung und sozialer Ausgrenzung
Schutz & Empfehlungen
- Inhalte kritisch prüfen und Quellen hinterfragen
- Keine extremistischen Inhalte teilen oder kommentieren
- Faktenchecks durch Mimikama oder andere Faktenchecker nutzen
- Extremistische Inhalte melden – an Plattform oder zuständige Stellen
- Medienkompetenz stärken, um Manipulation zu erkennen
Häufige Irrtümer / Missverständnisse
- „Rechtsextreme nutzen nur Gewalt, nicht das Internet“ – Tatsächlich ist Online-Propaganda zentraler Bestandteil rechtsextremer Strategien.
- „Das ist nur Meinung, keine Hetze“ – Hassrede, rassistische Inhalte und Falschmeldungen sind keine legitime Meinungsäußerung.