Sextortion

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Sextortion

Erpressung durch intime Inhalte, häufige Betrugsmasche auf Instagram, Facebook oder WhatsApp

Was ist Sextortion?

Sextortion ist eine perfide Form der Erpressung, bei der Täter:innen intime oder kompromittierende Inhalte wie Fotos oder Videos ausnutzen, um ihre Opfer unter Druck zu setzen. Meistens beginnt diese Masche mit einem harmlosen Online-Kontakt, der sich rasch in eine gezielte Manipulation verwandelt. Besonders betroffen sind Nutzer:innen von sozialen Netzwerken, Dating-Plattformen oder Messenger-Diensten. Sextortion ist relevant im Kontext von Cybercrime, da es nicht nur finanzielle Schäden verursacht, sondern auch tiefgreifende psychische Belastungen mit sich bringt. Die Täter:innen nutzen die Angst vor öffentlicher Bloßstellung, um Geld oder weitere Inhalte zu erpressen.

Merkmale / Typische Formen

  • Kontaktaufnahme über soziale Netzwerke, Dating-Apps oder per E-Mail
  • Aufforderung zu intimen Fotos oder Videos unter einem Vorwand wie „Vertrauensaufbau“
  • Erpressung nach Erhalt der Inhalte – oft mit der Drohung der Veröffentlichung
  • Forderungen nach Geldzahlungen, meist in Kryptowährungen
  • Nutzung gefälschter Beweise oder Fake-Profile zur Verstärkung des Drucks

Beispiele aus der Praxis

  • Auf Facebook wird ein:e Nutzer:in von einem angeblichen Flirtkontakt angeschrieben, der bald intime Fotos fordert. Nach dem Austausch folgt sofort eine Drohung mit Veröffentlichung, falls kein Geld gesendet wird.
  • Über Instagram kontaktiert ein Fake-Profil eine Person, gibt sich als Influencer:in aus und fordert Nacktbilder. Nach dem Versand folgen Drohungen, begleitet von Screenshots, die eine angebliche Veröffentlichung zeigen.
  • In Telegram-Gruppen oder via WhatsApp tarnen sich Täter:innen als Freund:in oder Bekannte:r und bitten um „Vertrauensbeweise“ – später folgt die Erpressung.
  • Auf einer Dating-Plattform wird eine vermeintlich romantische Beziehung aufgebaut. Sobald intime Inhalte gesendet wurden, beginnt der Druck mit Zahlungsforderungen.

Folgen / Auswirkungen

  • Emotionaler Stress, Angst und Scham
  • Erheblicher finanzieller Schaden durch wiederholte Zahlungen
  • Psychische Langzeitfolgen wie Depressionen oder soziale Isolation
  • Vertrauensverlust in digitale Kommunikation
  • Gefährdung der Privatsphäre durch Veröffentlichung intimer Daten

Schutz & Empfehlungen

  • Keine intimen Inhalte an Online-Bekanntschaften senden
  • Bei Drohungen keine Zahlungen leisten – Erpressung endet selten dadurch
  • Beweise sichern: Screenshots der Kommunikation und Profile
  • Plattformbetreiber melden und den Vorfall dokumentieren
  • Polizei einschalten und professionelle Hilfe suchen
  • Faktenchecks über Mimikama oder andere Faktenchecker nutzen

Häufige Irrtümer / Missverständnisse

  • „Ich kann der Person vertrauen, sie wirkt ehrlich“ – Täter:innen nutzen gezielt emotionale Nähe aus
  • „Zahlen hilft, damit es aufhört“ – meist führt das nur zu weiteren Forderungen
  • „Ich bin selbst schuld“ – die Verantwortung liegt ausschließlich bei den Täter:innen

Siehe auch: Häufige Missverständnisse rund um Falschmeldungen

Weiterführende Links