Sexuelle Orientierung

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Sexuelle Orientierung

Identität, Vielfalt und digitale Risiken rund um sexuelle Selbstbestimmung

Was ist sexuelle Orientierung?

Sexuelle Orientierung beschreibt, zu welchem Geschlecht oder welchen Geschlechtern sich eine Person emotional, romantisch oder sexuell hingezogen fühlt. Sie ist ein zentraler Bestandteil der eigenen Identitätsbildung und umfasst unter anderem heterosexuelle, homosexuelle, bisexuelle oder asexuelle Orientierungen. Im digitalen Raum kann die Auseinandersetzung mit der eigenen sexuellen Orientierung durch Diskriminierung, Mobbing oder Desinformation erschwert werden. Gleichzeitig bieten das Internet und soziale Netzwerke auch wichtige Informations- und Austauschmöglichkeiten für queere Menschen.

Merkmale / Typische Formen

Psychologische Mechanismen

  • Selbstzweifel und Identitätskrisen durch diskriminierende Online-Kommentare
  • Verunsicherung durch Falschmeldungen über queere Themen
  • Schutzbedürfnis durch frühere negative Online-Erfahrungen

Beispiele aus der Praxis

  • Auf TikTok verbreiten sich Falschbehauptungen über angebliche „Umerziehung“ von queeren Jugendlichen.
  • In Telegram-Kanälen kursieren verschwörungsideologische Narrative, die queere Menschen diffamieren.
  • Ein gefälschtes Instagram-Profil täuscht romantisches Interesse vor, um an intime Fotos oder Daten zu gelangen.
  • Facebook-Gruppen verbreiten pseudowissenschaftliche Artikel, die nicht-heterosexuelle Orientierungen pathologisieren.
  • Auf WhatsApp erhalten junge Nutzer:innen Kettenbriefe mit diskriminierenden Inhalten über LGBTQ+-Personen.

Folgen / Auswirkungen

  • Psychische Belastung durch Diskriminierung und Ausgrenzung
  • Selbststigmatisierung oder Identitätskonflikte
  • Verlust von Vertrauen in digitale Räume
  • Gefahr des Identitätsdiebstahls bei unerwünschtem Outing
  • Einfluss auf gesellschaftliche Akzeptanz und Gleichberechtigung

Schutz & Empfehlungen

  • Inhalte kritisch hinterfragen und auf Mimikama oder anderen Faktencheckern prüfen
  • Bei diskriminierenden Inhalten Meldemechanismen der Plattformen nutzen
  • Persönliche Informationen nur in geschützten Räumen teilen
  • Austausch in vertrauensvollen, moderierten Online-Communities suchen
  • Medienkompetenz fördern und gezielt Informationen über sexuelle Vielfalt nutzen

Häufige Irrtümer / Missverständnisse

  • „Sexuelle Orientierung ist eine Entscheidung.“ – Tatsächlich ist sie ein angeborener Teil der Identität.
  • „Im Internet ist jede:r tolerant.“ – Auch online sind queere Personen häufig Diskriminierung ausgesetzt.
  • „Wer sich online zeigt, will Aufmerksamkeit.“ – Viele suchen einfach nach Austausch und Zugehörigkeit.

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