Vertrauen

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Vertrauen

Grundlage für Kommunikation, Sicherheit und Informationsbewertung im digitalen Raum

Was ist Vertrauen?

Vertrauen ist ein grundlegendes soziales Konzept, das beschreibt, wie sehr Menschen davon ausgehen, dass andere Personen, Institutionen oder Informationen verlässlich, ehrlich und kompetent sind. Im digitalen Zeitalter spielt Vertrauen eine entscheidende Rolle bei der Nutzung von Social Media, Online-Shopping, Informationsbewertung und zwischenmenschlicher Kommunikation. Es beeinflusst, ob Nutzer:innen Nachrichten glauben, Online-Angeboten folgen oder persönliche Daten preisgeben. In Zusammenhang mit Desinformation, Betrugsmaschen im Netz oder Manipulation kann fehlendes oder missbrauchtes Vertrauen gravierende Auswirkungen haben.

Merkmale / Typische Formen

  • Vertrauen in Medien und Nachrichtenquellen
  • Vertrauen in Plattformen und Technik
  • Zwischenmenschliches Vertrauen in Online-Kommunikation
  • Institutionelles Vertrauen (z. B. gegenüber Regierungen oder Behörden)
  • Vertrauenswürdigkeit von Quellen

Psychologische Mechanismen

  • Verfügbarkeitseffekt: Häufig wiederholte Informationen wirken glaubwürdiger
  • Autoritätsheuristik: Aussagen von scheinbaren Expert:innen werden eher geglaubt
  • Confirmation Bias: Menschen suchen Informationen, die ihre Überzeugungen stützen

Beispiele aus der Praxis

  • Auf Instagram kursieren Fake-Profile, die durch persönliches Vertrauen an Geld kommen wollen
  • In Telegram-Kanälen werden angeblich „geheime“ Informationen verbreitet, denen vertraut wird, weil sie sich von „Mainstream-Medien“ abheben
  • TikTok-Nutzer:innen teilen emotional aufgeladene Inhalte, die Vertrauen in wissenschaftliche Fakten untergraben
  • Auf Facebook verbreiten sich Falschmeldungen, weil sie von Freunden stammen, denen man vertraut
  • In WhatsApp-Gruppen wird Desinformation geteilt, die als „vertrauenswürdige Insiderinfo“ präsentiert wird

Folgen / Auswirkungen

  • Vertrauensverlust in Medien, Wissenschaft oder demokratische Institutionen
  • Radikalisierung, wenn sich Nutzer:innen nur noch auf „eigene“ Quellen verlassen
  • Identitätsdiebstahl durch übermäßiges Vertrauen in Fake-Profile
  • Wirtschaftlicher Schaden durch Fake Shops oder betrügerische Investitionsangebote

Schutz & Empfehlungen

  • Informationen aus verschiedenen Quellen vergleichen
  • Links und Absender kritisch prüfen
  • Persönliche Daten nicht leichtfertig weitergeben
  • Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren
  • Faktenchecks durch Mimikama oder andere Faktenchecker nutzen

Häufige Irrtümer / Missverständnisse

  • „Ich kenne die Person online, also kann ich ihr vertrauen.“
Online-Identitäten können leicht gefälscht sein.
  • „Wenn viele es teilen, muss es stimmen.“
Viralität bedeutet nicht automatisch Wahrheit.

Weiterführende Links