Vorschussbetrug (Nigeria Scam)

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Vorschussbetrug (Nigeria Scam)

Falsche Versprechen mit echtem Schaden – Betrugsmasche mit emotionalem Druck und finanziellen Verlusten.

Was ist Vorschussbetrug (Nigeria Scam)?

Der Vorschussbetrug – auch bekannt als „Nigeria Scam“ oder „419 Scam“ – ist eine weit verbreitete Online-Betrugsmasche. Betroffene werden dabei mit dem Versprechen auf hohe Geldsummen, Erbschaften oder lukrative Geschäfte getäuscht. Bevor das angebliche Geld ausgezahlt werden könne, sollen jedoch Gebühren, Steuern oder Überführungskosten bezahlt werden. Wer darauf eingeht, verliert oft hohe Beträge. Das versprochene Vermögen existiert nicht. Der Betrug wird über E-Mail, WhatsApp, Telegram oder soziale Netzwerke wie Facebook und Instagram verbreitet und zielt häufig auf gutgläubige oder hilfsbereite Menschen ab.

Merkmale / Typische Formen

  • Nachrichten mit unrealistischen Geldversprechen (z. B. Erbschaft, Lottogewinn)
  • Angebliche Hilfsgesuche von Geschäftsleuten, Diplomaten oder Militärs
  • Forderung von Vorabzahlungen für „Transaktionskosten“, „Anwaltsgebühren“ oder „Zollgebühren“
  • Gefälschte Dokumente mit offiziellen Siegeln oder Stempeln
  • Immer neue Gründe für weitere Zahlungen nach der ersten Überweisung

Beispiele aus der Praxis

  • Auf Facebook oder Instagram verspricht ein angeblicher Prinz oder Geschäftsmann die Beteiligung an einem Vermögen – gegen eine kleine Vorleistung.
  • Eine E-Mail täuscht eine Erbschaft vor und fordert Gebühren für die Freigabe durch angebliche Behörden.
  • Nutzer:innen erhalten auf WhatsApp die Nachricht, dass sie im Ausland Geld gewonnen hätten, müssen jedoch vorher Gebühren zahlen.
  • In Telegram-Kanälen wird Hilfe bei einem angeblich eingefrorenen Millionenkonto angeboten – mit der Bitte um „nur eine kleine Vorabzahlung“.

Folgen / Auswirkungen

  • Hohe finanzielle Verluste durch wiederholte Zahlungen
  • Identitätsdiebstahl durch Weitergabe sensibler Informationen
  • Psychische Belastung und Schamgefühl
  • Risiko der strafrechtlichen Verfolgung bei unbeabsichtigter Geldwäsche
  • Vertrauensverlust in digitale Kommunikation

Schutz & Empfehlungen

  • Versprechen von hohen Geldbeträgen immer kritisch hinterfragen
  • Keine persönlichen Daten oder Dokumente an Unbekannte senden
  • Niemals Geld für vermeintliche Gebühren oder Vorleistungen zahlen
  • Verdachtsfälle bei der Polizei oder dem Verbraucherschutz melden
  • Faktenchecks bei Mimikama oder anderen Faktencheckern nutzen
  • Familienmitglieder, insbesondere ältere Menschen, über die Masche informieren

Häufige Irrtümer / Missverständnisse

  • „Vielleicht stimmt es ja doch?“ – Genau mit diesem Zweifel arbeiten die Betrüger:innen gezielt.
  • „Die Papiere sahen echt aus“ – Gefälschte Dokumente wirken oft sehr professionell.
  • „Ich wollte nur helfen“ – Die Täter nutzen gezielt emotionalen Druck, um Hilfsbereitschaft auszunutzen.

Siehe auch: Häufige Missverständnisse rund um Falschmeldungen

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