Gerüchte
Gerüchte – Wie falsche Behauptungen entstehen und sich im Netz verbreiten
Gerüchte sind unbestätigte Informationen, die sich rasch verbreiten – oft mit echten Folgen für Menschen, Gesellschaft und öffentliche Debatten.
Was sind Gerüchte?
Gerüchte sind Informationen, die ohne gesicherte Quelle oder Bestätigung weitergegeben werden. Sie entstehen oft in unsicheren Situationen – z. B. bei politischen Krisen, Katastrophen oder in emotional aufgeladenen Debatten. Besonders im digitalen Zeitalter verbreiten sich Gerüchte über Soziale Netzwerke, Messenger-Dienste wie Telegram oder Kommentarspalten extrem schnell.
Gerüchte wirken harmlos, können aber gefährlich werden, wenn sie Ängste schüren, Desinformation stützen oder Personen zu Unrecht beschuldigen.
Typische Erscheinungsformen oder Ausprägungen
- „Ich habe gehört, dass …“ – Aussagen ohne klare Quelle oder Beleg
- Wilde Spekulationen nach aktuellen Ereignissen („Der Täter war angeblich …“)
- Gezielte Falschmeldungen im Gewand eines Gerüchts („Man munkelt, die Regierung plant …“)
- Kettenbriefe oder Sprachnachrichten mit dramatischem Tonfall und Aufruf zum Teilen
Beispiele aus der Praxis
- Nach Naturkatastrophen oder Amokläufen kursieren oft falsche Informationen über Täter, Motive oder Opfer – z. B. angebliche Geständnisse oder gefälschte Täterfotos.
- Während der Corona-Pandemie verbreitete sich das Gerücht, dass Impfen unfruchtbar mache – ohne jede wissenschaftliche Grundlage.
Auswirkungen / Risiken
- Verunsicherung, Panik oder Misstrauen in Institutionen
- Rufschädigung, Mobbing oder falsche Verdächtigungen gegenüber Einzelpersonen
- Verstärkung von Verschwörungsmythen und Fake News
- Spaltung der Gesellschaft durch gezielte Stimmungsmache
Handlungsempfehlungen
- Immer fragen: „Wer sagt das?“ – Gerüchte sind selten belegbar
- Keine ungesicherten Infos teilen, auch wenn sie spannend oder empörend wirken
- Faktencheck-Portale wie Mimikama, Correctiv oder PolitiFact nutzen
- Freundlich, aber klar widersprechen, wenn Bekannte Gerüchte weiterverbreiten
Häufige Missverständnisse
- „Ich habe es nur weitergeleitet, nicht erfunden“ – Wer Gerüchte teilt, macht sich trotzdem mitschuldig an der Verbreitung von Desinformation
- „Wo Rauch ist, ist auch Feuer“ – Gerüchte basieren oft auf Vermutungen oder Emotionen, nicht auf überprüfbaren Fakten