Messenger-Dienste
Messenger-Dienste – Schnelle Kommunikation mit Risiken für Privatsphäre und Informationssicherheit
Messenger-Dienste wie WhatsApp, Telegram oder Signal sind aus dem Alltag kaum wegzudenken – doch sie dienen auch zur Verbreitung von Fake News und Gerüchten.
Was sind Messenger-Dienste?
Messenger-Dienste sind digitale Anwendungen, mit denen Nutzer:innen in Echtzeit Nachrichten, Fotos, Videos oder Sprachnachrichten austauschen können. Im Gegensatz zu sozialen Netzwerken sind die Inhalte meist auf den privaten Austausch in Gruppen oder Einzelchats beschränkt – und dadurch oft schwer nachvollziehbar oder moderierbar.
Die bekanntesten Messenger sind WhatsApp, Telegram, Signal und Facebook Messenger. Viele davon bieten Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, was die Kommunikation sicherer macht – gleichzeitig erschwert es aber auch die Kontrolle über die Inhalte. Das nutzen auch Akteure aus, die Desinformation, Verschwörungsmythen oder betrügerische Inhalte verbreiten wollen.
Typische Erscheinungsformen oder Ausprägungen
- Kettenbriefe mit dramatischem Inhalt („Teile das unbedingt weiter!“)
- Links zu fragwürdigen Webseiten oder „geheimen“ Videos
- Private Gruppen mit politischer oder ideologischer Agenda
- Versteckte Werbung, Betrugsmaschen oder Phishing-Links
Beispiele aus der Praxis
- In WhatsApp-Gruppen wurden während der Corona-Pandemie massenhaft falsche Gesundheitsinformationen, angebliche Heilmittel und Verschwörungsmythen verbreitet.
- Auf Telegram organisieren sich extremistische Gruppen, verbreiten Desinformation und rufen teils zu Gewalt oder Protesten gegen staatliche Maßnahmen auf.
Auswirkungen / Risiken
- Rasante und ungefilterte Verbreitung von Fake News ohne Gegenprüfung
- Radikalisierung in abgeschotteten Gruppen („Echokammern“)
- Gefahr durch Phishing, Identitätsdiebstahl oder Betrugslinks
- Verlust der sozialen Kontrolle – viele Falschinfos bleiben unentdeckt
Handlungsempfehlungen
- Nicht alles glauben, was in Gruppen oder Sprachnachrichten geteilt wird
- Verdächtige Inhalte bei Faktencheck-Plattformen prüfen lassen
- Keine sensiblen Daten oder Bankverbindungen über Messenger weitergeben
- Gruppeneinladungen kritisch prüfen – besonders bei politischen oder unbekannten Absendern
Häufige Missverständnisse
- „In privaten Chats ist alles harmlos“ – Auch Messenger werden systematisch für Desinformation genutzt, oft gezielter als öffentliche Netzwerke
- „Telegram ist sicher, weil es verschlüsselt ist“ – Telegram verschlüsselt nur geheime Chats Ende-zu-Ende; Gruppen und Standard-Chats sind lesbar für den Betreiber