OneDrive
OneDrive – Cloud-Speicher als Einfallstor für Phishing und Datenklau
OneDrive ist der Cloud-Speicherdienst von Microsoft, der es Nutzer:innen ermöglicht, Dateien online zu speichern, zu teilen und von überall darauf zuzugreifen. Was im Alltag praktisch ist – etwa für Backups oder Dateiaustausch – wird zunehmend von Cyberkriminellen für betrügerische Zwecke missbraucht. Kriminelle nutzen OneDrive als Tarnung für Phishing, Schadsoftware und Identitätsdiebstahl. Besonders perfide: Da es sich um einen seriösen Dienst handelt, schöpfen viele Betroffene keinen Verdacht. Getarnte OneDrive-Links werden über E-Mails, Messenger oder Social Media verbreitet – oft mit dem Ziel, Zugangsdaten oder persönliche Informationen abzugreifen.
Merkmale / Typische Formen
- Versand von OneDrive-Links mit angeblich „wichtigen Dokumenten“, die in Wahrheit auf eine gefälschte Login-Seite führen.
- Missbrauch von gehackten OneDrive-Konten zum Weiterverbreiten von Malware.
- Täuschend echte Microsoft-Nachrichten mit OneDrive-Logo und „Dringend ansehen“-Aufforderungen.
Beispiel: Eine Person erhält eine E-Mail mit dem Betreff „Gehaltsabrechnung September“ und klickt auf den OneDrive-Link – die angezeigte Login-Seite sieht aus wie von Microsoft, speichert aber die eingegebenen Zugangsdaten für den späteren Missbrauch.
Beispiele aus der Praxis
- Auf Facebook berichten Nutzer:innen, dass sie eine OneDrive-Freigabe mit angeblichen Urlaubsfotos erhielten – beim Öffnen wurden sie zur Eingabe ihrer Maildaten verleitet.
- In einer gefälschten Microsoft-Mail auf TikTok wurde behauptet, man müsse ein Dokument zur Kontoüberprüfung auf OneDrive einsehen – nach Klick folgte ein Trojaner.
- Ein WhatsApp-Nutzer erhielt einen Link von einem Bekannten mit der Nachricht: „Schau dir das mal an“ – tatsächlich war dessen Account gehackt, der Link führte zu einem Phishing-Formular.
- Kriminelle veröffentlichten auf OneDrive einen PDF-Download mit vermeintlichen Bitcoin-Tricks – das Dokument enthielt ein Makro mit Schadcode.
- Eine LinkedIn-Nutzerin klickte auf eine angebliche Bewerbung, die über OneDrive geteilt wurde – nach dem Öffnen wurde ihre Mail kompromittiert.
Folgen / Auswirkungen
- Identitätsdiebstahl durch gestohlene Login-Daten
- Einschleusung von Schadsoftware wie Keyloggern oder Ransomware
- Vertrauensverlust in bekannte Dienste wie Microsoft oder Cloud-Plattformen
- Sekundärer Missbrauch kompromittierter OneDrive-Konten zur Verbreitung von Betrugsinhalten
Schutz & Empfehlungen
- Niemals ungeprüfte OneDrive-Links öffnen – besonders nicht von Unbekannten oder in unerwarteten Kontexten
- Login-Links immer direkt über die offizielle Microsoft-Webseite aufrufen
- Zwei-Faktor-Authentifizierung für Microsoft-Konten aktivieren
- Regelmäßig prüfen, ob das eigene Konto ungewöhnliche Aktivitäten zeigt
- Aufklärungsportale wie Mimikama und Sicherheitsblogs nutzen, um aktuelle Maschen zu erkennen
Häufige Irrtümer / Missverständnisse
- „OneDrive ist sicher, also sind alle Links vertrauenswürdig“ – Falsch! Auch seriöse Plattformen können von Kriminellen missbraucht werden.
- „Die Datei ist von einem Bekannten, also kann ich sie öffnen“ – Achtung: Auch Kontakte können gehackt sein.
- „Ich erkenne eine Phishing-Seite sofort“ – Viele gefälschte Seiten sehen heute täuschend echt aus.