Hassrede

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Hassrede – Wenn Worte verletzen: Wie digitale Hetze unsere Gesellschaft spaltet

Hassrede ist mehr als nur eine Meinung – sie schürt Angst, Ausgrenzung und Gewaltbereitschaft im Netz und darüber hinaus.

Was ist Hassrede?

Hassrede (englisch: Hate Speech) bezeichnet abwertende, hetzerische oder gewaltverherrlichende Äußerungen, die sich gegen Einzelpersonen oder Gruppen richten – etwa wegen Herkunft, Religion, Geschlecht, sexueller Orientierung oder politischer Haltung. Sie tritt in Kommentaren, Memes, Videos oder privaten Gruppen auf und ist häufig Teil von Desinformation und gezielter Manipulation.

Im digitalen Raum verbreitet sich Hassrede rasant – etwa über Soziale Netzwerke, Telegram, X oder Messenger-Dienste. Die Grenze zwischen freier Meinungsäußerung und strafbarer Hetze ist dabei nicht immer leicht zu ziehen, aber entscheidend für ein friedliches Miteinander.

Typische Erscheinungsformen oder Ausprägungen

  • Beleidigungen, Verleumdungen oder Drohungen in Kommentarspalten
  • Abwertende Memes oder Codes („Umvolkung“, „Systemlinge“, „Lügenpresse“)
  • Gruppen mit rechtsextremen, rassistischen oder frauenfeindlichen Inhalten
  • Anonyme Profile, die gezielt gegen bestimmte Personen oder Gruppen hetzen

Beispiele aus der Praxis

  • Nach politischen Entscheidungen oder Ereignissen kommt es regelmäßig zu Shitstorms mit rassistischen oder antisemitischen Kommentaren – etwa gegen Politiker:innen oder Aktivist:innen.
  • In Telegram-Gruppen werden öffentlich Todesdrohungen oder Aufrufe zur Gewalt verbreitet – oft unter dem Deckmantel angeblicher „Wahrheit“ oder „Widerstand“.

Auswirkungen / Risiken

  • Psychische Belastung oder Rückzug von Betroffenen aus der Öffentlichkeit
  • Radikalisierung durch ständige Wiederholung extremistischer Narrative
  • Einschüchterung, Schweigespirale und Verlust demokratischer Debattenkultur
  • Reale Gewalt als Folge digitaler Hetze

Handlungsempfehlungen

  • Hasskommentare melden – bei Plattformen, der Polizei oder über Initiativen wie hassmelden.de
  • Nicht schweigen: Betroffene unterstützen, Haltung zeigen, gegenreden
  • Eigene Sprache prüfen – auch „Ironie“ kann verletzen oder Hass normalisieren
  • Auf Quellen achten: Wer verbreitet die Botschaft – und mit welchem Ziel?

Häufige Missverständnisse

  • „Man wird ja wohl noch sagen dürfen …“ – Meinungsfreiheit endet dort, wo die Würde anderer verletzt wird oder zur Gewalt aufgerufen wird
  • „Ist doch nur online, nicht real“ – Digitale Hassrede hat reale Folgen: für Psyche, Sicherheit und gesellschaftliches Klima

Weiterführende Links

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