Microsoft-Support-Betrug
Microsoft-Support-Betrug – Der angebliche Anruf aus Redmond
Der Microsoft-Support-Betrug ist eine weit verbreitete Masche, bei der sich Betrüger:innen telefonisch, per E-Mail oder über Pop-ups als Microsoft-Mitarbeitende ausgeben.
Sie behaupten, es gäbe ein schwerwiegendes Problem mit dem Computer – und bieten sofortige „Hilfe“ an. Tatsächlich wollen sie jedoch Zugriff auf das Gerät, persönliche Daten oder Geld. Besonders ältere Menschen und technisch weniger versierte Nutzer:innen sind gefährdet.
Merkmale / Typische Formen
- Unverlangte Anrufe mit angeblichem technischen Problem („Ihr PC ist infiziert“)
- Pop-ups im Browser mit Microsoft-Logo und Warnhinweis
- Aufforderung, Fernzugriffssoftware wie TeamViewer oder AnyDesk zu installieren
- Dringliche Sprache, die zur sofortigen Handlung drängt
- Forderung von Geld für eine angebliche „Serviceleistung“ oder „Reparatur“
Beispiele aus der Praxis
- Ein Nutzer erhält einen Anruf von „Microsoft“, dass sein PC Spam versende – er wird aufgefordert, Fernzugriff zu gewähren und 250 € zu zahlen
- Beim Surfen erscheint ein Pop-up mit Warnton: „Ihr Windows wurde gesperrt – rufen Sie sofort die Microsoft-Hotline an“
Folgen / Auswirkungen
- Fernsteuerung des Computers durch Betrüger
- Installation von Schadsoftware, Diebstahl persönlicher Daten
- Finanzielle Verluste durch Bezahlung nicht erbrachter Leistungen
- Komplettübernahme des Systems inklusive Sperrung oder Verschlüsselung
Schutz & Empfehlungen
- Microsoft ruft niemals unaufgefordert an – solche Anrufe sofort beenden
- Pop-ups mit Warnmeldungen ignorieren und Browser schließen
- Niemals Fernzugriff gewähren, wenn man nicht selbst aktiv Support angefragt hat
- Bankdaten, Passwörter und persönliche Informationen niemals am Telefon preisgeben
- Bei Betrugsverdacht: Gerät trennen, IT-Fachkraft kontaktieren, Anzeige erstatten
Häufige Irrtümer / Missverständnisse
- „Die haben sich professionell vorgestellt“ – Social Engineering wird gezielt eingesetzt
- „Ich hatte wirklich ein Problem – das passte“ – viele Fehler sind allgemein und leicht zu erraten
- „Das war wirklich Microsoft – das Logo war da“ – Logos und Markennamen lassen sich leicht fälschen
Schritt-für-Schritt-Anleitung bei Betrugsverdacht
Checkliste: Was tun nach einem Fake-Windows-Alarm?
Sofortmaßnahmen
- Computer vom Internet trennen (WLAN ausschalten oder Kabel abziehen)
- Nichts mehr anklicken – Fenster geschlossen lassen, nicht bestätigen
- Keinen weiteren Kontakt aufnehmen – Nummer nicht zurückrufen!
Fernzugriff prüfen und entfernen
- Wurden Programme wie TeamViewer, AnyDesk, UltraViewer installiert? → Sofort deinstallieren
- Sind unbekannte Programme auf dem PC? → Löschen oder IT-Fachkraft fragen
Computer überprüfen
- Virenscanner starten (z. B. Windows Defender oder Malwarebytes)
- Vollständigen Systemscan durchführen
- Bei Unsicherheit: PC von Fachperson prüfen lassen
Passwörter ändern
- Passwörter für folgende Dienste ändern (an einem sicheren Gerät): E-Mail, Online-Banking, Amazon, PayPal, Google, Apple usw.
- Neue Passwörter nicht am betroffenen Gerät eingeben, bevor dieser bereinigt wurde!
Erklären & vorbeugen
- Niemals Telefonnummern aus Pop-ups anrufen!
- Microsoft, Polizei oder Bank rufen niemals an, um Fernzugriff zu verlangen!
- Bei Unsicherheit: Immer zuerst eine Vertrauensperson fragen