Sextortion E-Mails
Sextortion E-Mails
Erpressung mit angeblich kompromittierenden Inhalten per E-Mail
Was sind Sextortion E-Mails?
Sextortion E-Mails sind eine besonders perfide Form der Erpressung, bei der Betrüger:innen behaupten, intime oder peinliche Inhalte von ihren Opfern zu besitzen. In den meist anonymen E-Mails wird angedroht, diese Inhalte zu veröffentlichen, sofern nicht ein Lösegeld – häufig in Bitcoin – gezahlt wird. Die Täter:innen bauen auf Angst und Scham, um eine schnelle Reaktion zu erzwingen. Obwohl in vielen Fällen keine echten kompromittierenden Daten vorliegen, fühlen sich Betroffene häufig unter Druck gesetzt. Diese Masche ist ein weit verbreitetes Mittel von Cybercrime, da sie mit geringem Aufwand massenhaft versendet werden kann.
Merkmale / Typische Formen
- Betreffzeilen wie „Ich habe dich gesehen“ oder „Dein Video wurde aufgenommen“
- Drohungen mit angeblich vorhandenem kompromittierendem Material
- Forderungen nach anonymen Zahlungen, meist in Kryptowährungen
- Vorgetäuschte technische Details oder angebliche Beweise zur Untermauerung
- Anonyme oder gefälschte Absenderadressen
Beispiele aus der Praxis
- Eine E-Mail behauptet, ein Video des Opfers beim Besuch einer „intimen Webseite“ aufgezeichnet zu haben – um eine Veröffentlichung zu verhindern, werden Zahlungen gefordert.
- Täter:innen geben an, durch einen angeblichen Hack private Fotos erlangt zu haben – oft stammen die gezeigten Informationen jedoch aus öffentlich zugänglichen Social Media-Profilen.
- In einer Nachricht wird behauptet, die Webcam des Opfers sei gehackt worden – die E-Mail enthält technische Begriffe, um den Eindruck von Glaubwürdigkeit zu erwecken.
Folgen / Auswirkungen
- Finanzielle Schäden durch Lösegeldzahlungen
- Psychische Belastungen wie Angst, Scham und Stress
- Vertrauensverlust in digitale Kommunikation
- Risiko wiederholter Erpressungsversuche bei erfolgter Zahlung
Schutz & Empfehlungen
- Niemals auf Zahlungsforderungen eingehen
- E-Mails ignorieren, löschen und nicht beantworten
- Absender blockieren und E-Mail als Spam melden
- Anzeige bei der Polizei erstatten
- Geräte mit aktueller Antivirensoftware prüfen
- Faktenchecks über Mimikama oder andere Faktenchecker nutzen
Häufige Irrtümer / Missverständnisse
- „Das Video muss echt sein“ – oft handelt es sich um reine Behauptungen ohne Beweis
- „Wenn ich zahle, hört es auf“ – meist folgen neue Forderungen
- „Ich habe keine intimen Daten online“ – selbst harmlose öffentliche Infos können missbraucht werden
Siehe auch: Häufige Missverständnisse rund um Falschmeldungen