Sextortion durch gefälschte Flirtchats

Aus Wikikama

Sextortion durch gefälschte Flirtchats

Erpressung durch manipulierte Online-Kommunikation auf Facebook, Instagram oder Dating-Plattformen

Was ist Sextortion durch gefälschte Flirtchats?

Sextortion durch gefälschte Flirtchats ist eine spezielle Form der Erpressung, bei der Täter:innen über manipulierte Unterhaltungen auf Dating-Plattformen oder in sozialen Netzwerken gezielt Vertrauen aufbauen, um später intime Inhalte zu erpressen. Die Kommunikation beginnt meist harmlos und romantisch, entwickelt sich aber rasch zu einer gefährlichen Falle. Ziel ist es, das Opfer zur Preisgabe sensibler oder intimer Informationen zu bringen, die anschließend als Druckmittel dienen. Die Täter:innen geben sich als romantisch interessierte Personen aus und nutzen emotionalen Druck, um Zahlungen oder weitere intime Inhalte zu erzwingen. Diese Masche fällt unter Cybercrime und betrifft insbesondere Nutzer:innen digitaler Kommunikationsplattformen.

Merkmale / Typische Formen

  • Fake-Profile kontaktieren Opfer auf Instagram, Facebook, Telegram oder Dating-Apps
  • Entwicklung eines romantischen oder vertrauensvollen Gesprächsverlaufs
  • Aufforderung zur Übersendung intimer Inhalte
  • Drohungen mit Veröffentlichung, falls kein Geld gezahlt wird
  • Einsatz von gefälschten Beweisen oder Androhung der Weiterleitung an Freunde und Familie

Beispiele aus der Praxis

  • Auf einer Dating-Plattform wird ein:e Nutzer:in von einem angeblich ernsthaft interessierten Kontakt angeschrieben. Nach dem Austausch von intimen Bildern droht der Kontakt plötzlich mit Veröffentlichung, wenn keine Zahlung erfolgt.
  • Ein Fake-Profil auf Facebook gewinnt das Vertrauen eines Opfers durch tägliche romantische Chats. Später fordert die Person intime Inhalte und nutzt diese zur Erpressung.
  • In Telegram-Chats wird suggeriert, dass der Austausch „vertrauensvoll“ sei. Sobald Bilder gesendet wurden, folgen Erpressungsversuche mit Screenshots und Drohungen.

Folgen / Auswirkungen

  • Hoher finanzieller Schaden durch wiederholte Zahlungen
  • Psychischer Stress, Scham und Angst vor sozialer Bloßstellung
  • Langfristige seelische Folgen wie Depression oder Angststörungen
  • Vertrauensverlust in digitaler Kommunikation
  • Missbrauch persönlicher Daten für weitere Betrugsmaschen im Netz

Schutz & Empfehlungen

  • Keine intimen Inhalte an Online-Kontakte senden, auch bei romantischer Gesprächsatmosphäre
  • Nicht auf Forderungen oder emotionale Manipulation reagieren
  • Beweise sichern (Screenshots, Chatverläufe) und den Vorfall sofort melden
  • Anzeige bei der Polizei erstatten und ggf. Beratungsstellen hinzuziehen
  • Profile und Kommunikation vorab genau prüfen, besonders bei neuen Kontakten
  • Faktenchecks über Mimikama oder andere Faktenchecker nutzen

Häufige Irrtümer / Missverständnisse

  • „Ein Bild schadet nicht“ – auch scheinbar harmlose Inhalte können zur Erpressung verwendet werden
  • „Ich bin anonym“ – Täter:innen können viele digitale Spuren nutzen
  • „Durch Zahlung ist das Problem gelöst“ – in vielen Fällen folgen weitere Forderungen

Siehe auch: Häufige Missverständnisse rund um Falschmeldungen

Weiterführende Links