Datenklau
Datenklau – Digitale Identitäten im Visier von Kriminellen
Datenklau bezeichnet das unbefugte Sammeln, Kopieren oder Abgreifen von personenbezogenen oder sensiblen Daten. Dazu zählen Namen, Adressen, Login-Daten, Zahlungsinformationen, Gesundheitsdaten oder vollständige digitale Identitäten. Die Methoden reichen von Phishing über Malware bis hin zu gezielten Hackerangriffen auf Datenbanken. Die gestohlenen Informationen werden oft im Darknet gehandelt und für Identitätsdiebstahl, Kreditkartenmissbrauch oder Betrug verwendet.
In einer zunehmend digitalen Welt, in der immer mehr persönliche Daten online gespeichert oder geteilt werden, ist Datenklau eine der größten Gefahren für Nutzer:innen – sowohl privat als auch beruflich.
Merkmale / Typische Formen
- Phishing-Mails mit gefälschten Eingabeformularen
- Schadsoftware, die Tastatureingaben mitschneidet (Keylogger)
- Angriffe auf Datenbanken großer Unternehmen
- Abgriff von Daten über unsichere Cloud-Dienste oder öffentliche WLANs
- Fake-Webseiten oder Formulare zur Datenabfrage
- Beispiel: Eine Nutzerin erhält eine Mail ihrer vermeintlichen Bank und klickt auf den Link zur „Kontoverifizierung“. Auf der Phishing-Seite gibt sie ihre Login-Daten und IBAN ein – wenige Tage später wird ihr Konto missbraucht.
Beispiele aus der Praxis
- Mimikama berichtete über ein Datenleck, bei dem Millionen E-Mail-Adressen und Passwörter öffentlich einsehbar waren.
- Über ein gefälschtes Google Drive-Dokument wurden Nutzerdaten per Phishing abgegriffen.
- In Facebook-Gruppen wurden Fake-Gewinnspiele mit der Aufforderung zur Eingabe persönlicher Daten geteilt.
- Auf WhatsApp kursierte ein Link zu einer vermeintlichen Paketverfolgung – Ziel war die Sammlung von Adress- und Bankdaten.
- Bei einem Angriff auf ein Gesundheitsportal wurden sensible Patientendaten gestohlen und später online veröffentlicht.
Folgen / Auswirkungen
- Identitätsdiebstahl und Erpressung
- Kontoübernahmen und Kreditkartenmissbrauch
- Missbrauch von Daten für weitere Betrugsversuche
- Vertrauensverlust gegenüber digitalen Diensten
- Wirtschaftliche Schäden für Privatpersonen und Unternehmen
Schutz & Empfehlungen
- Keine sensiblen Daten über E-Mails oder unbekannte Webseiten eingeben
- Zwei-Faktor-Authentifizierung nutzen, wo möglich
- Regelmäßig Passwörter ändern und Passwort-Manager verwenden
- Öffentliche WLANs nur mit VPN nutzen
- Eigene E-Mail-Adresse regelmäßig auf Datenlecks prüfen (z. B. mit „Have I Been Pwned“)
- Verdächtige Vorgänge an Mimikama oder Verbraucherschutz melden
Häufige Irrtümer / Missverständnisse
- „Ich hab doch nichts zu verbergen“ – Falsch: Auch scheinbar harmlose Daten können missbraucht werden.
- „Das passiert nur großen Firmen“ – Falsch: Auch Privatpersonen sind oft Ziel von Datenklau.
- „Ein Antivirenprogramm schützt mich komplett“ – Falsch: Es hilft, ersetzt aber keine Vorsicht im Umgang mit Daten.