Malvertising
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Malvertising – Wenn Werbung zur Falle wird
Einführung: Malvertising ist eine Wortschöpfung aus „Malware“ und „Advertising“ – also schädlicher Werbung. Dabei schalten Cyberkriminelle gezielt Werbeanzeigen, die mit Schadsoftware verseucht sind. Diese gefährliche Methode trifft vor allem Nutzer:innen, die beim Surfen auf eigentlich seriösen Webseiten landen, dort aber manipulierte Anzeigen eingeblendet bekommen. Oft genügt schon ein Klick – oder in besonders perfiden Fällen nicht einmal das.
Merkmale / Typische Formen
- Gefälschte Banner oder Pop-ups, die auf infizierte Webseiten weiterleiten
- „Drive-by-Downloads“, bei denen sich Schadsoftware ohne weiteres Zutun installiert
- Anzeigen, die wie echte Systemwarnungen oder Software-Updates aussehen
- Missbrauch legitimer Werbenetzwerke, um breitere Zielgruppen zu erreichen
Beispiele aus der Praxis
- Eine Anzeige auf einer großen Nachrichtenwebseite fordert zum Update des Video-Players auf – tatsächlich lädt man einen Trojaner herunter
- Beim Besuch einer beliebten Streaming-Seite wird eine Werbeanzeige eingeblendet, die automatisch Ransomware im Hintergrund installiert
Folgen / Auswirkungen
- Infektion mit Schadsoftware wie Spyware, Viren oder Ransomware
- Verlust von Daten oder Privatsphäre durch versteckte Downloads
- Finanzielle Schäden durch betrügerische Software oder Erpressung
- Verunsicherung selbst bei etablierten Webseiten, die unabsichtlich Malware verbreiten
Schutz & Empfehlungen
- Nutze Ad-Blocker, die auch vor bekannten Malvertising-Quellen schützen
- Aktualisiere regelmäßig Betriebssystem, Browser und Plug-ins wie Flash oder Java
- Vermeide das Klicken auf dubiose Anzeigen, selbst wenn sie seriös aussehen
- Installiere zuverlässige Antivirensoftware mit Echtzeitschutz
Häufige Irrtümer / Missverständnisse
- „Nur illegale Seiten zeigen schädliche Werbung“ – leider sind auch große, seriöse Plattformen betroffen
- „Wenn ich nicht klicke, kann nichts passieren“ – bei Drive-by-Exploits reicht der Besuch der Seite
- „Mein Werbenetzwerk ist sicher“ – auch bekannte Werbenetzwerke wurden bereits von Angreifern unterwandert