Transgeschlechtlich
Transgeschlechtlich – Wenn Geschlechtsidentität und Geburtseintrag nicht übereinstimmen
Transgeschlechtlich (oft kurz: trans) beschreibt Menschen, deren Geschlechtsidentität nicht dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht entspricht. Das betrifft nicht die Sexualität, sondern das eigene Verständnis davon, wer man ist – unabhängig von körperlichen Merkmalen.
Trans Personen können sich als Männer, Frauen oder nicht-binär identifizieren. Manche durchlaufen medizinische Schritte wie Hormontherapie oder Operationen – andere nicht. Wichtig ist: Trans zu sein ist keine Krankheit, sondern Teil menschlicher Vielfalt.
Im digitalen Raum erfahren trans Menschen einerseits Sichtbarkeit und Vernetzung, andererseits aber auch Stigmatisierung, Desinformation und Hass. Falsche Vorstellungen und gezielte Diskreditierungen sind weit verbreitet – mit realen Folgen für die Betroffenen.
Merkmale / Typische Formen
- Trans Frau: Person wurde bei Geburt als männlich eingetragen, identifiziert sich aber als Frau
- Trans Mann: Person wurde bei Geburt als weiblich eingetragen, identifiziert sich aber als Mann
- Nicht-medizinische Transition: z. B. Namensänderung, Kleidung, Pronomen, Verhalten
- Medizinische Transition (optional): z. B. Hormonbehandlung, operative Eingriffe
- Begriff „transsexuell“ gilt heute als veraltet oder pathologisierend
Beispiele aus der Praxis
- Eine trans Frau postet auf Instagram ein Coming-out-Video – erhält Zuspruch, aber auch beleidigende Kommentare und falsche Behauptungen („Das ist doch ein Mann!“)
- Ein trans Mann möchte in einer Behörde mit seinem neuen Namen angesprochen werden, wird aber mehrfach mit dem „alten“ Namen angesprochen (Deadnaming)
Folgen / Auswirkungen
- Psychische Belastung durch Misgendering, Deadnaming und soziale Ablehnung
- Benachteiligung im Gesundheitswesen, in Bildung, Arbeit oder bei Behörden
- Verbreitung von transfeindlicher Desinformation – z. B. Behauptung, Transsein sei „ansteckend“ oder „Trend“
- Gefährdung durch Hate Speech, Mobbing oder sogar Gewalt im realen und digitalen Raum
Schutz & Empfehlungen
- Respektiere Selbstbezeichnungen, Pronomen und Namen – auch im Netz
- Widersprich transfeindlichen Inhalten, Melde Hate Speech bei Plattformen
- Informiere dich über seriöse Quellen – z. B. TransInterQueer oder dgti
- Plattformen sollten inklusive Voreinstellungen ermöglichen (z. B. mehrere Geschlechteroptionen)
Häufige Irrtümer / Missverständnisse
- „Trans Menschen sind verwirrt“ – falsch: Trans Personen wissen sehr genau, wer sie sind
- „Das ist nur eine Phase“ – falsch: Transidentität ist keine Mode oder Pubertätsverwirrung
- „Nur wer sich operieren lässt, ist ‚wirklich‘ trans“ – falsch: Nicht alle Trans Menschen wollen oder können medizinische Schritte gehen
Weiterführende Links
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Einzelnachweise
- ↑ Bundeszentrale für politische Bildung: Was bedeutet transgeschlechtlich? https://www.bpb.de
- ↑ Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität e.V. (dgti): https://www.dgti.org
- ↑ Amnesty International: Trans Rechte sind Menschenrechte. https://www.amnesty.de