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= Energiewende Der Wandel zu sauberer Energie und die Rolle von Desinformation =
= Kolonialgeschichte Wie Vergangenheit digital instrumentalisiert wird =


Die [[Energiewende]] soll unsere Energieversorgung klimafreundlicher machen doch sie ist zunehmend Zielscheibe von [[Fake News]], politischen Mythen und gezielter Stimmungsmache.
Die [[Kolonialgeschichte]] ist ein zentrales Thema globaler Erinnerung im Netz wird sie aber zunehmend für [[Desinformation]], Mythenbildung und politische Stimmungsmache genutzt.


== Was ist die Energiewende? ==
== Was ist Kolonialgeschichte? ==


'''Energiewende''' bezeichnet den gesellschaftlichen und politischen Umbau der Energieversorgung weg von fossilen Brennstoffen wie Kohle, Öl und Gas, hin zu erneuerbaren Energien wie Wind, Sonne, Wasser oder Biomasse. Sie ist eine Reaktion auf den [[Klimawandel]], steigende Energiepreise und geopolitische Abhängigkeiten.
'''Kolonialgeschichte''' bezeichnet die Epoche der Expansion europäischer Mächte in andere Weltregionen vom 15. bis ins 20. Jahrhundert. In dieser Zeit unterwarfen Staaten wie Großbritannien, Frankreich, Spanien, Portugal, die Niederlande – und auch Deutschland – ganze Kontinente, beuteten Ressourcen aus und unterdrückten Bevölkerungen.


In Deutschland wurde die Energiewende besonders nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima 2011 politisch vorangetrieben. Heute steht sie für mehr als nur den Wechsel der Stromquellen: Sie betrifft Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr, Konsum – und zunehmend auch die digitale Öffentlichkeit.
Im digitalen Raum erleben koloniale Themen heute eine neue Sichtbarkeit: in Debatten über Rassismus, Restitution (z. B. Rückgabe von Raubkunst), Reparationen und historische Verantwortung. Gleichzeitig nutzen manche Akteure die Kolonialgeschichte, um [[Verschwörungsmythen]], rassistische Narrative oder antiwestliche [[Desinformation]] zu verbreiten.


== Typische Erscheinungsformen oder Ausprägungen ==
== Typische Erscheinungsformen oder Ausprägungen ==


<ul> <li>Förderung von Wind- und Solarenergie, Netzausbau und Speichertechnologien</li> <li>Ausstieg aus der Atomkraft (2023 in Deutschland abgeschlossen)</li> <li>Diskussionen über Wärmepumpen, E-Autos, Gebäudedämmung oder CO₂-Preise</li> <li>Digitale Debatten, in denen falsche oder irreführende Aussagen kursieren</li> </ul>
<ul> <li>Vereinfacht dargestellte Meme oder TikTok-Videos zur „wahren Geschichte des Kolonialismus“</li> <li>Behauptungen, dass der Kolonialismus „auch Gutes gebracht“ habe</li> <li>Rassistische oder revisionistische Narrative in Blogs und Telegram-Kanälen</li> <li>Instrumentalisierung historischer Schuld für politische Propaganda</li> </ul>
== Beispiele aus der Praxis ==
== Beispiele aus der Praxis ==


<ul> <li>In sozialen Netzwerken verbreiten sich regelmäßig Falschbehauptungen wie „Windräder töten massenhaft Vögel“ oder „Sonnenstrom funktioniert im Winter nicht“ beides wurde wissenschaftlich widerlegt.</li> <li>Im Kontext der Heizungsdebatte 2023 kursierten über [[Telegram]] und [[Facebook]] gezielte [[Desinformation]]: etwa, dass Bürger:innen „enteignet“ würden oder „alles verboten“ werde.</li> </ul>
<ul> <li>Auf [[Telegram]] und [[X]] kursieren Beiträge, die deutsche Kolonialverbrechen relativieren oder leugnen oft mit Verweis auf angebliche „Zivilisierungsleistungen“.</li> <li>In Videos und Posts wird behauptet, Europa sei das eigentliche Opfer kolonialer Umwälzungen – eine Umkehrung historischer Tatsachen, die gezielt spaltet.</li> </ul>
== Auswirkungen / Risiken ==
== Auswirkungen / Risiken ==


<ul> <li>Verunsicherung und Ablehnung gegenüber sinnvollen Klimaschutzmaßnahmen</li> <li>Politische Radikalisierung durch Emotionalisierung und Falschbehauptungen</li> <li>Verzögerung von Investitionen und technologischen Fortschritten</li> <li>Spaltung der Gesellschaft durch gezielte Meinungsmache auf Basis falscher Fakten</li> </ul>
<ul> <li>Verharmlosung kolonialer Gewalt und struktureller Ungleichheit bis heute</li> <li>Förderung von [[Rassismus]], Geschichtsrevisionismus und antiwestlicher [[Propaganda]]</li> <li>Entwertung echter Bildungsarbeit durch vermeintlich „alternative Fakten“</li> <li>Störung internationaler Versöhnungsprozesse und Restitutionsbemühungen</li> </ul>
== Handlungsempfehlungen ==
== Handlungsempfehlungen ==


<ul> <li>Informationen über Energiethemen stets mit Quellen überprüfen – besonders auf [[Soziale Netzwerke|sozialen Netzwerken]]</li> <li>Bei komplizierten Themen auf seriöse Anbieter wie Verbraucherzentralen, Umweltbundesamt oder [[Faktencheck]]-Portale zurückgreifen</li> <li>Nicht auf plakative Schlagzeilen oder populistische Pauschalurteile hereinfallen</li> <li>In Diskussionen sachlich bleiben und mit belegbaren Infos gegen [[Desinformation]] argumentieren</li> </ul>
<ul> <li>Kolonialgeschichte differenziert betrachten – mit wissenschaftlich fundierten Quellen</li> <li>Mythen und [[Fake News]] zu historischen Themen aktiv widersprechen</li> <li>Historische Verantwortung anerkennen statt relativieren</li> <li>Digitale Bildung fördern: Geschichte ist komplex, nicht schwarz-weiß</li> </ul>
== Häufige Missverständnisse ==
== Häufige Missverständnisse ==


<ul> <li>„Erneuerbare Energie ist unzuverlässig“ Moderne Systeme kombinieren unterschiedliche Quellen und Speicher, um Versorgungssicherheit zu gewährleisten</li> <li>„Die Energiewende ist nur Ideologie“ Sie basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, ökonomischen Notwendigkeiten und internationalen Klimazielen</li> </ul>
<ul> <li>„Früher war das halt so“ Auch historische Ungerechtigkeit bleibt problematisch, selbst wenn sie damals „üblich“ war</li> <li>„Die Kolonialzeit hat auch Positives gebracht“ Fortschritt unter Zwang, Ausbeutung und Gewalt ist kein neutraler Entwicklungshilfe-Beitrag</li> </ul>
== Weiterführende Links ==
== Weiterführende Links ==
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[[Kategorie:Fake News & Desinformation]]
[[Kategorie:Fake News und Desinformation]]

Aktuelle Version vom 30. Mai 2025, 09:52 Uhr

Kolonialgeschichte – Wie Vergangenheit digital instrumentalisiert wird

Die Kolonialgeschichte ist ein zentrales Thema globaler Erinnerung – im Netz wird sie aber zunehmend für Desinformation, Mythenbildung und politische Stimmungsmache genutzt.

Was ist Kolonialgeschichte?

Kolonialgeschichte bezeichnet die Epoche der Expansion europäischer Mächte in andere Weltregionen – vom 15. bis ins 20. Jahrhundert. In dieser Zeit unterwarfen Staaten wie Großbritannien, Frankreich, Spanien, Portugal, die Niederlande – und auch Deutschland – ganze Kontinente, beuteten Ressourcen aus und unterdrückten Bevölkerungen.

Im digitalen Raum erleben koloniale Themen heute eine neue Sichtbarkeit: in Debatten über Rassismus, Restitution (z. B. Rückgabe von Raubkunst), Reparationen und historische Verantwortung. Gleichzeitig nutzen manche Akteure die Kolonialgeschichte, um Verschwörungsmythen, rassistische Narrative oder antiwestliche Desinformation zu verbreiten.

Typische Erscheinungsformen oder Ausprägungen

  • Vereinfacht dargestellte Meme oder TikTok-Videos zur „wahren Geschichte des Kolonialismus“
  • Behauptungen, dass der Kolonialismus „auch Gutes gebracht“ habe
  • Rassistische oder revisionistische Narrative in Blogs und Telegram-Kanälen
  • Instrumentalisierung historischer Schuld für politische Propaganda

Beispiele aus der Praxis

  • Auf Telegram und X kursieren Beiträge, die deutsche Kolonialverbrechen relativieren oder leugnen – oft mit Verweis auf angebliche „Zivilisierungsleistungen“.
  • In Videos und Posts wird behauptet, Europa sei das eigentliche Opfer kolonialer Umwälzungen – eine Umkehrung historischer Tatsachen, die gezielt spaltet.

Auswirkungen / Risiken

  • Verharmlosung kolonialer Gewalt und struktureller Ungleichheit bis heute
  • Förderung von Rassismus, Geschichtsrevisionismus und antiwestlicher Propaganda
  • Entwertung echter Bildungsarbeit durch vermeintlich „alternative Fakten“
  • Störung internationaler Versöhnungsprozesse und Restitutionsbemühungen

Handlungsempfehlungen

  • Kolonialgeschichte differenziert betrachten – mit wissenschaftlich fundierten Quellen
  • Mythen und Fake News zu historischen Themen aktiv widersprechen
  • Historische Verantwortung anerkennen statt relativieren
  • Digitale Bildung fördern: Geschichte ist komplex, nicht schwarz-weiß

Häufige Missverständnisse

  • „Früher war das halt so“ – Auch historische Ungerechtigkeit bleibt problematisch, selbst wenn sie damals „üblich“ war
  • „Die Kolonialzeit hat auch Positives gebracht“ – Fortschritt unter Zwang, Ausbeutung und Gewalt ist kein neutraler Entwicklungshilfe-Beitrag

Weiterführende Links

Weitere Artikel bei Mimikama zum Thema Kolonialgeschichte