Recovery Scam

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Recovery Scam

Betrugsmasche, die Opfer erneut ins Visier nimmt, um vermeintliche Verluste zurückzuerstatten.

Was ist Recovery Scam?

Ein Recovery Scam ist eine Betrugsmasche, bei der Personen, die bereits Opfer eines Betrugs geworden sind, erneut kontaktiert werden. Die Täter geben sich oft als Behörden, andere Faktenchecker, Banken oder spezialisierte Anwaltskanzleien aus und behaupten, das verlorene Geld zurückholen zu können. In Wirklichkeit handelt es sich um eine erneute Abzocke, bei der weitere persönliche Daten, Bankdaten oder Gebühren erschlichen werden. Diese Masche ist besonders perfide, da sie gezielt auf die Hoffnungen und die Verletzlichkeit der bereits Geschädigten abzielt. Recovery Scams sind weltweit verbreitet und werden oft über E-Mail, Telefon oder Social Media-Plattformen durchgeführt.

Merkmale / Typische Formen

  • Kontaktaufnahme mit dem Versprechen, bereits verlorenes Geld „sicher zurückzuholen“
  • Forderung einer Vorauszahlung für angebliche „Bearbeitungsgebühren“ oder „Steuern“
  • Verwendung offizieller Logos oder gefälschter Dokumente zur Glaubwürdigkeit
  • Druckausübung durch angeblich zeitkritische Fristen
  • Aufforderung, erneut vertrauliche persönliche Daten preiszugeben

Beispiele aus der Praxis

  • Ein angeblicher Mitarbeiter einer internationalen Ermittlungsbehörde meldet sich via WhatsApp und erklärt, er habe das gestohlene Geld des Opfers gesichert – es müsse nur eine „Freigabegebühr“ gezahlt werden.
  • Auf Facebook wirbt eine gefälschte Kanzlei mit Erfolgsgeschichten von angeblich zurückgeholten Investitionen aus Krypto-Betrug – gegen eine hohe Vorabzahlung.
  • Über Telegram erhält ein Opfer eines Romance Scams eine Nachricht von einer „Sonderermittlerin“, die den Betrüger gefasst habe, und nun gegen „Transportkosten“ das Geld zurückschicken wolle.
  • Eine E-Mail im Namen einer Bank verspricht, eingefrorene Gelder aus einem Phishing-Fall freizugeben, wenn die Kontodaten bestätigt und Gebühren überwiesen werden.

Folgen / Auswirkungen

  • Erneuter finanzieller Verlust
  • Weitergabe sensibler Daten an Cyberkriminelle
  • Verstärkter Vertrauensverlust gegenüber Institutionen und echten Hilfsangeboten
  • Psychische Belastung und Resignation bei Betroffenen

Schutz & Empfehlungen

  • Keine Zahlungen oder Daten an unbekannte Kontakte weitergeben
  • Identität und Seriosität der Kontaktperson sorgfältig prüfen
  • Verdächtige Nachrichten an Mimikama oder andere Faktenchecker melden
  • Offizielle Behörden nur über verifizierte Kontaktdaten erreichen
  • Vorsicht bei Versprechen, verlorenes Geld „garantiert“ zurückzubekommen – echte Stellen fordern keine Vorauszahlungen

Häufige Irrtümer / Missverständnisse

  • „Wenn sie meine Daten schon haben, kann nichts mehr passieren.“ – Falsch, mit weiteren Informationen können Täter noch mehr Schaden anrichten.
  • „Es muss echt sein, sie kennen Details meines ersten Betrugs.“ – Betrüger recyceln oft gestohlene Daten aus früheren Vorfällen.
  • „Eine kleine Gebühr lohnt sich, wenn ich mein Geld zurückbekomme.“ – Diese Gebühren sind Teil der Masche, es gibt keine Rückzahlung.

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