Ukrainekrieg
Ukrainekrieg
Zielscheibe digitaler Propaganda, Desinformation und Manipulation
Was ist der Ukrainekrieg?
Der Ukrainekrieg ist nicht nur ein militärischer Konflikt, sondern auch ein zentrales Thema digitaler Desinformation und gezielter Propaganda. Insbesondere auf Social Media werden systematisch Falschmeldungen, manipulierte Bilder und gefälschte Narrative verbreitet, um politische Meinungen zu beeinflussen oder Feindbilder zu erzeugen. Sowohl staatliche als auch private Akteure nutzen Plattformen wie Facebook, Telegram oder YouTube, um unterschiedliche Darstellungen der Realität zu streuen. Die digitale Dimension des Krieges zeigt, wie sehr Informationen selbst zu einer Waffe geworden sind – im sogenannten Informationskrieg.
Merkmale / Typische Formen
- Verbreitung von gefälschten Videos oder Bildern („Deepfakes“)
- Einsatz von Trollfabriken zur Stimmungsmache
- Manipulation durch Fake-News-Webseiten und Blogs
- Emotionalisierte Narrative über Opfer und Täterrollen
- Zielgerichtete Desinformationskampagnen gegen westliche Staaten oder Medien
Psychologische Mechanismen
- Bestätigungsfehler: Nutzer:innen glauben eher, was ihrer Meinung entspricht.
- Empörungslogik: Inhalte mit Schockeffekt verbreiten sich schneller.
- Echo-Kammer: Algorithmen zeigen bevorzugt gleichgesinnte Meinungen.
Beispiele aus der Praxis
- Auf Telegram kursieren gefälschte Berichte über angebliche Gräueltaten, die gezielt Hass schüren sollen.
- In Facebook-Posts wird behauptet, westliche Waffenlieferungen würden „illegal verkauft“ – ohne Belege.
- YouTube-Videos nutzen alte Aufnahmen, um aktuelle Angriffe zu simulieren.
- TikTok wird für Livestreams mit manipulierten Inhalten genutzt, um Spenden für erfundene Hilfsprojekte zu erschleichen.
- Russische Trollfarmen fluten Kommentarbereiche mit systematischer NATO-Kritik.
Folgen / Auswirkungen
- Vertrauensverlust: Menschen zweifeln an offiziellen Informationen und Medien.
- Radikalisierung: Polarisierte Inhalte fördern extremistische Haltungen.
- Gesellschaft spalten: Unterschiedliche Informationswelten führen zu Konflikten im privaten und öffentlichen Raum.
- Verschleierung von Kriegsverbrechen: Fakten werden bewusst verzerrt oder geleugnet.
Schutz & Empfehlungen
- Quellen prüfen: Nur vertrauenswürdige und überprüfbare Informationen teilen.
- Bilder und Videos mit Bilderrückwärtssuche oder Reverse Image Search verifizieren.
- Beiträge von Mimikama oder anderen Faktencheckern nutzen.
- Auf Manipulierte Medien achten – auch bekannte Medieninhalte können gefälscht sein.
- Digitale Zivilcourage zeigen und Falschmeldungen widersprechen.
Häufige Irrtümer / Missverständnisse
- „Im Krieg gibt es keine Wahrheit.“
Auch im Krieg gibt es überprüfbare Fakten – sie zu finden ist mühsam, aber notwendig.
- „Alles, was ich sehe, ist echt – das sind doch Videos.“
Videos und Bilder können leicht gefälscht oder aus dem Kontext gerissen werden.
- „Nur Russland verbreitet Desinformation.“
Auch andere Akteure, darunter westliche Gruppen, nutzen gezielte Informationsstrategien.